Impulskontrolle mit Spielzeug

Hund beim Spielen mit Spielzeug

Im kommenden Beitrag dreht sich alles um das Thema Impulskontrolle beim Hund in Verbindung mit bewegenden Reizen wie einem Spielzeug. Falls ihr noch Anfänger in Bezug auf Impulskontrolle seid, solltet ihr zunächst mit eurem Hund die Basis einer guten Impulskontrolle lernen. Eine einfache Übung, die jeder umsetzen kann und wichtige Tipps sind im verlinkten Beitrag zu finden. 

Für alle die ihr Impulstraining auf ein höheres Level bringen wollen ist der kommende Beitrag eine gute Ergänzung zu ihrem bisherigen Hundewissen. Im folgenden Beitrag findet ihr die wichtigsten Infos zum Thema und eine zusätzliche Übung für das gezielte Impulstraining mit eurem Hund.

Das Training zur Impulskontrolle mit Spielzeug ist noch einmal etwas anderes als mit Futter als Belohnung. Es wird vor allem der Beute- und Jagtrieb geweckt, sich aus diesem zu lösen kann für besonders aktive Rassen und Hunde sehr schwer sein. Man kann die Übung zur Impulskontrolle mit Spielzeug als Steigerung zur Basis Übung sehen – genaugenommen ist es aber noch einmal etwas Anderes, da die Belohnung nicht in Futterform, sondern in Form des gemeinsamen Spieles erfolgt. Die Übung zur Impulskontrolle mit Spielzeug kann also auch gerne separat zur Basis Übung mit Futter gemacht machen werden.

Mit der kommenden Übung versuchen wir auf unserem bisherig gewonnen Hundewissen aufzubauen und unserem Hund beizubringen, seinen Impulsen zwar zu folgen, ABER nur unter Kontrolle und mit uns zusammen.

Neben der Schritt-für-Schritt Anleitung findet ihr im Übungsvideo alle wichtigen Informationen, Zusatztipps und Schritte!

Was gibt es zu beachten?

Die Übung verlagt von deinem Hund viel Konzentration und Selbstkontrolle ab, sie sollte also sehr überlegt eingesetzt, aber trotzdem in das regelmäßige Hundetraining eingeplant werden. Kurze Trainingseinheiten von 1 – 3 Wiederholungen sollen nicht überschritten werden. Mit kleinen Schritten kommt man bei dieser Übung auf jeden Fall besser ans Ziel! 

Diese Übung sollte unbedingt an das Alter deines Hundes angepasst werden. Für Welpen und auch Junghunde ist das starke Zergeln und vor allem abrupte Stoppen und Wechseln von Richtungen eine große Belastung. Beginne also lieber ruhig und langsam und halte die Länge deines Trainings kurz.

➡️ Du baust Verlangen auf, indem du die Einheiten kurz hältst. Es bringt nichts, wenn du dieses Spiel zu lang und zu oft spielst – es soll etwas Besonderes sein!

Praxis

Benötigte Dinge für die Übung

Die Übung kann auf verschiedene Art und Weisen angegangen werden. Für unsere Basis Übung, die euch als Inspiration dienen soll, wird hauptsächlich folgendes Hilfsmittel benötigt:

  • Das absolute Lieblingsspielzeug deines Hundes

Vorgehensweise

Impulskontrolle Level 2

  1. Ein Spielzeug wird vor deinem Hund bewegt
  2. Wenn er das Spielzeug nehmen möchte halte ihn davon ab
  3. Belohnung gibt es bei Zurückhaltung in Kombination mit einem Auflösekommando
  4. Wiederholung und Steigerung der Übung

Schritt 1 – Bewege das Spielzeug langsam vor deinem Hund

Beginnen kann man indem man ein Spielzeug einfach etwas vor dem Hund bewegt, gar nicht viel und schnell – der Gegenstand sollte aber in Bewegung sein um den Jagdinstinkt deines Hundes zu wecken.

Schritt 2 – Abhalten des Hundes vom Spielzeug

Wenn dein Hund an das sich bewegende Spielzeug dran möchte, halte ihn davon ab – hierbei ist es wichtig, dass du ihn NICHT schimpfst – er sollte einfach keinen Erfolg haben beim Versuch das Spielzeug nehmen zu wollen. Hier solltest du zunächst darauf achten, ein Spielzeug zu verwenden, dass du fest und sicher in der Hand hälst und gegebenenfalls schnell wegziehen kannst.

Schritt 3 – Belohnung und Auflösung bei Zurückhaltung

Wenn dein Hund nun abwartet oder sich bewusst zurückhält, das Spielzeug zu nehmen, löse das Warten mit einem Auflösekommando auf und belohne deinen Liebling, indem du mit ihm zusammen spielst oder ihm mit einem sehr guten Leckerli belohnt. Setzt du zwei Belohnen ein, achte dennoch darauf, dass die Wertigkeit der Belohnung höher ist als der Reiz. Beobachte die ganze Zeit genau wie dein Hund reagiert und lerne sein Verhalten zu lesen und seine Zurückhaltung zu erkennen. Es sollte sich mehr für ihn lohnen auf dein Kommando zu warten, als das Spielzeug direkt zu nehmen.

Schritt 4 – Kleine wiederholende Trainingseinheiten mit Steigerung

Die Übung solltet ihr vor allem in verschiedensten Situationen im Alltag aufbauen. Zusätzlich sollte darauf geachtet werden, dass es nicht viele Wiederholungen pro Trainingseinheit angesetzt und durchgeführt werden. 

Zur Steigerung der Schwierigkeit sollte die Übung an anderen Orten, mit Ablenkung geübt werden. Außerdem kann nach angemessener Zeit das Spielzeug schneller bewegt, mal weggerollt oder in die Nähe des Hundes geworfen werden. Später kann man auch noch die Ablage oder verschiedene Kommandos wie Sitz, Platz einbauen. Oder den Fokus auf andere Gegenstände legen, bevor der Hund zum Spielzeug darf.

Zusatztipp

🐕 Absolute Königsdisziplin wäre dann z.B. die Reizangel. So könnte man das Jagen etwas besser kontrollieren. Zusammen mit einem 100% sicheren Stoppkommando.

🐕 Wichtig ist es bei der Übung immer mit einem Auflösekommando aufzulösen!

🐕 Habe Spaß und lasse deinen Hund ruhig zu Beginn öfters an das Spielzeug und gewinnen – starte das Spiel einfach neu, während er momentan nicht auf sein Spielzeug achtet. Dadurch wird er auch direkt lernen besser festzuhalten.

🐕 Ein Geschirr oder eine Leine kann gegebenenfalls eingesetzt werden um einen wilderen Junghund die Übung kontrollierter durchführen zu lassen  

Häufige Fragen aus der Community

Mein Hund lässt das Spielzeug nicht los, was soll ich machen? 

Beende das Spiel indem du das Spielzeug im richtigen Moment wegziehst oder weil dein Hund nicht richtig zugefasst hat – beim Spiel mit der Reizangel kannst du dich einfach auf die Schnur der Angel stellen und dich langsam nach vorne zum Hund arbeiten.

Der Hund wird früher oder später ablassen, weil die Beute sich nicht mehr bewegt und er auch keine Chance hat mit dieser zu zergeln. Auch so kannst du perfekt ein „Aus“ üben und ihn allenfalls ein bei dir verstecktes Spielzeug anbieten. 

Was ist das Ziel der Übung? 

Dein Hund soll lernen, dass es sich nicht lohnt seinem Impuls nachzugehen. Es sollte stattdessen immer seinen Besitzer dem Spielzeug bevorzugen und darauf achten, was dieser macht. Die oben erwähnt Übung dient als Inspiration für euer Hundetraining und kann durch verschiedene Abwandlungen und Umgebungswechsel in der Schwierigkeit gesteigert werden. 

 

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Wie wäre es noch mit einem Leckerli für dich?

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Zuverlässiges Stoppkommando auf Distanz

Übung zum zuverlässigen Stopp Kommando auf Distanz mit deinem Hund

Nachdem du bereits die Impulskontrolle mit deinem Hund geübt hast, dein Hund den Rückruf zuverlässig beherrscht und das Kommando Platz erlernt hat – kannst du dich an eine neue, nützliche Übung für den Alltag herantasten: ein zuverlässiges Stoppkommando auf Distanz. Wir möchten dir in diesem Beitrag zeigen, wie wir das Stopp mit unseren beiden Hunden geübt haben, was es für Tipps zum beachten gibt und außerdem beantworten wir die wichtigsten Fragen rund um das Thema.  

Warum sollte mein Hund das Stoppkommando können?

Es ist an der Zeit, dass dein Hund lernt, sich in jeglichen Situationen sofort hinzulegen und egal was passiert abzuwarten! Das Stoppkommando wie „Stopp“ oder „Halt“ kann man im Alltag sehr gut gebrauchen. Der Hund soll sich SOFORT an Ort und Stelle hinlegen oder hinsetzen und erst bei einem Auflösekommando wie „ok“ wieder aufstehen. So kannst du dich in allen Situationen auf deinen Hund verlassen.

In unserer Übung werden wir das Stopp Kommando hauptsächlich mit dem Platz Kommando kombinieren. Wie immer ist die Übung jedoch als Inspiration für euer Hundetraining gedacht und dient als grobe Vorlage für dein individuelles Training.

In welchen Situationen ist es also von Vorteil das Kommando Stopp zu beherrschen?

Wir gehen davon aus, dass dein Hund bereits den zuverlässigen Rückruf beherrscht und du ihn bereits ohne Leine in der Öffentlichkeit laufen lässt. Ein zuverlässiges Stopp Kommando ist hier die perfekte Ergänzung zum Rückruf und mindestens genauso wichtig!

Beispiele für mögliche kritische Situationen wären zum Beispiel…

  • beim Gassi kommt ein Fahrradfahrer von hinten und fährt vorbei ohne zu klingeln – ein Rückruf wäre sogar gefährlich, weil der Hund im schlimmsten Fall in den Radfahrer rennt
  • es rennt ein Hase oder Reh über den Weg
  • der Hund läuft vorne und ist irgendwann doch einfach mal zu weit und soll warten, auch hier kann man das Stopp Kommando gut gebrauchen
  • etc.

Weniger gemeint ist das Stoppkommando z.B. für Situationen, wie an der Straße oder Ampel beim Überqueren. Sondern viel mehr in Situationen die etwas brenzlig werden könnten und vor allem viel Impulskontrolle vom Hund abverlangten. Es ist ein Kommando zu Absicherung und damit man sich zu 100% auf seinen Hund verlassen kann.

Was muss mein Hund beherrschen bevor ich das Kommando Stopp mit ihm üben kann?

Hier sind vor allem 3 Teilbereiche sehr wichtig, die vor dem Start der Übung von deinem Hund beherrscht werden sollten. Impulskontrolle ist hier mit der wichtigste Punkt, dein Hund sollte schon eine gute Ahnung von seiner kommenden Aufgabe haben

Impulskontrolle

Impulskontrolle ist hier das große Stichwort. Wenn beispielsweise ein Wild vorbeirennt oder ein schneller Radfahrer euren Weg kreuzt sollte der Hund nicht direkt in seinen natürlichen Jagd-Impuls verfallen.

Rückruf beim Hund

Das Stopp auf Distanz ist die perfekte Ergänzung zum bereits erlernten Rückrufkommando und mindestens genauso wichtig um stressfrei den leinenfreien Spaziergang zu genießen

Kommando Platz

Die Übung kann auf verschiedene Art und Weisen geübt werden. Wir haben mit unseren Hunden das Kommando Stopp mit dem Platz verknüpft. Dadurch legen die beiden sich direkt hin und es besteht keine Gefahr, dass sie weiterrennen.

Wie bringe ich meinem Hund das Stoppkommando bei?

Wir starten damit nochmal das Kommando Platz aufzufrischen – das sollte wirklich erst einmal sicher sitzen. Der Hund muss sich auf jeglichen Untergründen, beispielsweise auch Schotter oder nassem Gras zuverlässig beim Kommandoruf „Platz“ hinlegen. Das nicht erst nach zwei- oder dreimal sagen, sondern wirklich sofort beim 1. Mal. Die Kommandoausführung sollte auch nicht langsam, sondern schnell erfolgen, denn in kritischen Sitatuationen ist nicht immer viel Zeit.

Tipps:
🐕 Wenn zuvor noch nicht mit einem Auflösekommando gearbeitet wurde, wie „ok“, kann und sollte dieses Kommando bei der kommenden Übung eingeführt werden.
🐕 Ein spezielles Kommando, wie „Bleib“ ist keine Grundvoraussetzung und auch nicht empfehlenswert, da wir später ein neues Kommando wie „Stopp“ oder „Halt“ verwenden, mit dem der Hund schon automatisch lernt auf ein „ok“ zu warten.

Praxis

Benötigte Dinge für die Übung

Du benötigst zu den Voraussetzungen einfach nur eine bevorzugte Belohnung, sprich ein paar Leckerlis oder auch Spielzeug. Zu Beginn sollte die Trainingsumgebung wenig ablenkend sein.

Vorgehensweise

Zunächst wird die Übung mit dem bereits bekannten Platz und einem Auflösekommando geübt:
  1. Leckerlies in die Hand nehmen und neben deinen Hund stellen
  2. Du bewegst dich mit deinem Hund ein paar Schritte
  3. Setze das Platz ein, während ihr euch bewegt und belohne ihn sofort, wenn er sich schnell ablegt
  4. Löse das Kommando wieder auf und belohne deinen Hund nochmal ausgiebig
  5. Wiederholen und Steigerung mit Einsatz des Kommandos Stopp, sobald der Hund verstanden hat um was es geht

Schritt 1 – Leckerlies in die Hand nehmen und neben den Hund stellen

Bewaffne dich mit zweierlei Leckerlis oder einer anderen Belohnung. Hier solltest du darauf achten eine etwas unanttraktivere Belohnung und eine Superbelohnung zu wählen.
Es kann zum Beispiel ein Leckerli und das Lieblingsspielzeug gewählt werden, oder ein normales Leckerli und ein Stück Käse. Hier weißt du natürlich am besten was dein Hund bevorzugt und was ihm am besten schmeckt oder Spaß macht.

Schritt 2 – Bewege dich mit deinem Hund ein paar Schritte

Bewege dich einfach ein paar Schritte nach vorne, recht, links. Wenn dein Hund dir nicht automatisch folgen sollte kannst du die Übung auch erst einmal an einer längeren Leine durchführen und deinen Hund „einfach mitnehmen“ – ohne Worte. Dein Hund sollte auf jeden Fall in Bewegung bleiben.

Schritt 3 – Einsatz des Kommandos Platz

Aus der Bewegung heraus solltest du nun deinen Hund in das Platz bringen und belohnen, wenn er sich sofort hinlegt. Hier kommt die etwas unattraktivere Belohnung zum Einsatz. Achte zusätzlich darauf, dass du Ruhe ausstrahlst und dein Hund nicht direkt wieder aufspringt, sondern wartet. Sollte er wieder aufstehen, bringst du ihn kommentarlos wieder ins Platz. 

Tipp: Am Anfang kann hier natürlich noch mit Körperzeichen geholfen werden. Dieses sollte aber mit der Zeit abgebaut werden, da später beim Gassi dein Hund dich eventuell nicht mehr sieht und das Stoppkommando sicherer verbal funktioniert.

Schritt 4 – Kontrolliertes Auflösen mit Superbelohnung

Anfänglich reicht ein kurzes Verharren deines Hundes, nachdem er sich in das Platz begeben hat. Nach kurzem Warten kannst du deinem gewünschten Auflösekommando, zum Beispiel „ok“, auflösen und nochmal „richtig“ belohnen. Richtig Belohnen heißt für uns, den Einsatz einer Superbelohnung. Ob du hier sein Lieblingsspielzeug zur Hand hast oder ein besonders schmackhaftes Leckerli ist natürlich dir überlassen. Das Wichtigste ist für deinen Hund zu lernen, dass es sich lohnt auf die Aufforderung seines Besitzers zu warten.

Schritt 5 – Wiederholen und Schwierigkeit steigern

Zunächst solltest du die Übung wiederholen, bis sie zuverlässig funktioniert. Besonders bei diesem Kommando kann das schnelle und zuverlässige Platz viel Übung benötigen. Wenn dein Hund das grundsätzliche Prinzip verstanden hat setze zusätzlich ein Stoppkommando wie „Stopp“ oder „Halt“ ein. Dieses sollte ausgerufen werden, anstatt des Kommandos Platz. Hier solltest du, wie immer, darauf achten nur ein Kommando zu verwenden um deinen Liebling nicht zu verunsichern. Vor allem am Anfang ist Kontinuität sehr wichtig.

Die Schwierigkeit steigert man zum Beispiel indem man den Abstand und die Ablenkungen erhöht – das ist hier eigentlich der Schlüssel zum Erfolg: das Stoppkommando braucht anfänglich SEHR viel Übung. Noch mehr als andere Übungen. Bleibt man jedoch dran, sieht man den Erfolg und das Zusammenleben im Alltag wird verbessert!

Zusatztipp

Wichtig auch hier, wie beim Rückruf: So wenig Fehler wie möglich zu zulassen, d.h. die Schwierigkeit nicht zu schnell steigern. Wenn man sich nicht sicher ist, dass der Hund sich auf einer gewissen Entfertung schon ablegt, lieber nicht danach fragen. Erst nochmal bei weniger Schwierigkeit (d.h. z.B. mit weniger Abstand) üben.

Trainingsinspiration: Steigerungsmöglichkeit und spielerische Umsetzung der Übung

Für dieses Spiel brauchst du entweder noch deine eigenen Hunde oder aber eine Hilfsperson bzw. mehrere, die auch Hunde haben:

Um hier gezielt das Warten auf die Auflösung zu trainieren und um deinem Hund die Wichtigkeit vom Einhalten einer Grenze zu verdeutlichen kannst du folgende Geduldsübung mit ihm durchführen: 

Du bringst deinen Hund wie in der oberen Schritt-für-Schritt Anleitung beschrieben das Stoppkommando bei. Die Kontrollposition, in unserem Fall das Platz, darf von deinem Hund nicht verlassen werden, solange du ihn nicht auflöst! Wichtig dafür ist natürlich, dass der Hund die Position an sich verstanden hat. Steigere die Zeitdauer langsam bis auf rund 5 oder sogar 10 Minuten. Führe die Übung zunächst in einer bekannten Umgebung und mit Ruhe durch, eine leichte Steigerung könnte beispielsweise Musik im Hintergrund sein.

Mehrere Hunde befinden sich auf dem selben Fleck, oder z.B. einer Hundeliege. Nun rufst du abwechselnd die Hunde zu dir. Nur der abrufende Hund darf natürlich zu dir kommen. Wichtig ist, dass du den Hundenamen bzw. das auf den Hund bezogene Rückrufkommando benutzt und nicht nur ein übliches Auflösekommando, denn dies kann zu Verwirrungen führen. Die Hunde sollten sich jeweils direkt angesprochen fühlen. 

Diese Übung kannst du nicht nur mit deinen eigenen Hunden durchführen, sondern auch Hundefreunden die bereits die Grundlagen der Impulskontrolle und den Rückruf zuverlässig beherrschen.

Mehrere Hund befinden sich in der Platz Haltung, der Kontrollposition. Nun rufst du nacheinander einen Hund zu dir, legst diesen wieder ab, rufst den nächsten und so weiter. Dieser Vorgang kann 2-3 mal wiederholt werden. Du platzierst also die Hunde immer wieder an einer anderen position, entfernst dich von ihnen und rufst sie wieder nacheinander, kontrolliert zu dir. Das kann man natürlich auch nicht nur mit den eigenen Hunden üben, sondern auch mit Hundefreunden, die das Kommando bereits üben oder beherrschen. 

Ein Bekannter soll deinen Hund provozieren – mit verschiedenen Ablenkungen, während er inne halten muss. Sei kreativ mit den Ablenkungen und gehe ruhig auf’s Ganze! Er sollte etwas herumlaufen, eventuell rennen, hektische Bewegungen machen oder dem Hund etwas zurufen. Außer, dass dein Hund die Position verlässt, kann nichts passieren.

Häufige Fragen aus der Community

Was ist das Ziel der Übung?

Das Ziel sollte sein, dass der Hund lernt sich in der gewünschten Haltungsposition solange aufzuhalten, bis man ihn auflöst. Das sollte längerfristig in jeglichen Situationen, aus Bewegungen heraus und unter verschiedenen Ablenkungen und Distanzen möglich sein. Angefangen vom Ablegen in einem Restaurant, beim Startritual im Agility, bei der Platzablage während der Begleithundeprüfung oder dem Sitzenbleiben in der Gruppenübung beim Obedience bis hin zum Modeln vor der Kamera. Neben einem Rückruf aus allen Situationen ist dies das Allerwichtigste im alltäglichen Hundeleben!

Mein Hund löst sich direkt wieder aus der Stopp Position, was soll ich tun?

Das Wichtigste ist zunächst, dass dein Hund die Position an sich gut verstanden hat und ob er genug Bestätigung bekommen hat. Außerdem ist es wichtig, dass deinem Hund bestimmte Grenzen aufgezeigt wurden, während er zum Beispiel auf seinen Besitzer warten muss. 

Als Hinweis vorweg: Sei nicht ungeduldig und zu verbissen bei der Erreichung deiner Trainingsziele!
Du wirst besonders bei dieser Übung einfach etwas Geduld haben müssen und sehr kleinschrittig und in kurzen Abständen belohnen und auflösen müssen.

Dies kann so aussehen:
Du lässt deinen Hund sich hinlegen, belohnst ihn dafür, wartest 1-2 Sekunden und löst ihn auf. Wieder dasselbe. Und wieder. Diesmal wartest du bis zum Auflösen jedoch 5 Sekunden. So steigerst du die Zeit. Später kannst du das Bestätigen für das Einnehmen der Position auch immer öfters weglassen, wobei man auch dies immer wieder auffrischen sollte!

➡️ Kleine und kurze Lerneinheiten über den Tag verteilt bringen mehr Erfolg als monotone und langwierige Trainingseinheiten! Erwarte nicht zu viel und falls etws noch nicht klappt, gehe wieder einen Schritt zurück.

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Die Basis einer guten Impulskontrolle

Impulskontrolle Hund
Das Wort Impulskontrolle hat mittlerweile so gut wie jeder Hundebesitzer schon einmal gehört. Aber weiß wirklich jeder was es überhaupt bedeutet und vor allem wie man es trainieren kann? In diesem Beitrag möchte ich dir das wichtige Thema näher bringen. 

Kennst du das, wenn dein Hund…

  • unbedingt zu einem anderen Hund möchte und in der Leine hängt, winselt oder sogar bellt, weil er die Aufregung nicht aushält
  • gerne draußen etwas frisst und du enorme Angst hast, dass er irgendwann einen Giftköder erwischt
  • voller Freude einem aufspringenden Reh oder Hasen hinterherhetzt
  • beim Aufläuten der Klingel ausflippt, zur Tür rennt und seine Aufregung über den Besuch in lautem Bellen ausdrückt
  • das halbe Futter in der Küche verteilt, weil er es nicht abwarten kann bis der Napf auf dem Boden steht
  • beim Wort „Gassi“ angebrettert kommt, sich vor dir durch die Türe quetschen möchte und dich dabei halb umwirft
  • dir zuhause überall mit hin folgen möchte, sodass er kaum Ruhe findet
  • es kaum abwarten kann aus dem Auto zu springen und ein Anleinen sich schwierig gestaltet
Ja? Du kennst es? Dann ist das Thema Impulskontrolle genau das Richtige für dich und du solltest weiterlesen.

Was ist Impulskontrolle überhaupt?

Impulskontrolle ist ganz einfach ausdrückt die Fähigkeit seine Reaktion auf gewisse Reize zu kontrollieren. Das Wort Impulskontrolle kann auch mit Selbstbeherrschung ersetzt werden. Das klingt alles nach Unterdrückung und Disziplin? Im Gegenteil: Übung zahlt sich aus. Eine gute Impulskontrolle führt irgendwann zu einem niedrigeren Energielevel. Der Hund muss sich nicht mehr selbst kontrollieren, sondern hat es so verinnerlicht, dass der Reiz gar keine Reaktion mehr auslöst. Das Resultat ist ein entspannter und weniger gestresster Hund.  

Was ist mangelnde Impulskontrolle?

Einen Hund mit mangelnder Impulskontrolle erkennt man oft an der Ungeduld in bestimmten Situationen. Im Alltag tritt dies oft beim Füttern, in Hundebegegnungen, im Kontakt mit Wild oder beim Spielen auf. Impulskontrolle ist beim einen Hund weniger und beim anderen Hund stärker ausgeprägt. Es wird allerdings genau dann zum Problem, wenn aufregende Situationen dem Hund Stress bereiten. Die Alarmglocken sollten dann läuten, wenn der Hund in bestimmten Situationen nicht mehr zur Ruhe kommt.

Das beliebteste Beispiel sind wohl Balljunkies. Manche Hundebesitzer meinen es gut und möchten den Hund durch ständiges Ballwerfen auslasten. Irgendwann und oft kommt es dazu, dass der Hund nichts anderes mehr möchte, wie erstarrt auf den Ball fixiert ist und seinen Trieb ausleben möchte. Was nicht erkannt wird ist, dass der Hund unter einem enormen Stresspegel leidet. Er ist ein Süchtiger und der Ball ist seine Droge. Er nimmt nichts anderes mehr war und hört auch nicht mehr auf die Signale seines Körpers. Balljunkies spielen bis sie tot umfallen. Eine gewisse Balance ist somit in allen Situationen des Alltags lebensnotwendig. Und hierfür ist allein der Hundebesitzer verantwortlich.

Wo braucht mein Hund Impulskontrolle?

Impulskontrolle wird jedem Hund jeden Tag abverlangt. Beispiele sind das entspannte Vorbeigehen an anderen Hunden, Katzen oder Wild. Das ruhig bleiben sobald die Klingel läutet. Das Warten im Auto, wenn die Tür geöffnet wird. Oder auch im Hundesport, das Warten am Parcoursrand oder beim Start.

Wie lernt mein Hund Impulskontrolle?

Dein Hund wird am besten lernen seine Impulse zu kontrollieren, wenn er lernt, dass sich das Zurücknehmen lohnt. Er hat immer zwei Möglichkeiten: 1. dem Reiz nachzugehen oder 2. sich mit dir zu beschäftigen. Wir möchten natürlich die zweite Möglichkeit und immer die bessere Wahl für deinen Hund sein. Hierfür gibt es verschiedene Übungen, die ich dir in der Schritt-für-Schritt Anleitung erkläre.

Ab wann benötigt mein Hund Impulskontrolle?

Eine gute Impulskontrolle nimmt sowohl dem Hund als auch dem Hundebesitzer viel Stress ab. Sie sollte deshalb ab Tag 1 des Einzuges trainiert werden. Es fängt mit kleinen Situationen an. Zum Beispiel das geduldige Warten auf den Futternapf.

Praxis

Voraussetzungen für die Übung

Du bist verantwortlich
Ohne gutes Timing funktioniert nichts. Sei dir also vorher zu 100% sicher, dass du die Abläufe der Übung verstanden hast und wie du auf bestimmte Reaktionen deines Hundes reagierst. Du selbst bist dafür verantwortlich, den Zugang zum Reiz zu verhindern sollte der Hund die Entscheidung treffen seinen Impulsen nachzugehen.
 
Impulskontrolle muss sich lohnen
Sie dir bewusst, dass das Trainieren der Impulskontrolle viel vom Hund abverlangt. Es muss sich also wirklich für den Hund lohnen. Verwende gute Leckerlis oder ein sehr beliebtes Spielzeug. Freue dich, wenn der Hund sich für dich entscheidet und seinem Impuls nicht nachgeht. Die Belohnung sollte von der Wertigkeit immer höher sein, als der Reiz selbst.
 
Vermeide Kommandos oder Strafen
Zu Beginn sollte der Hund alleine denken. Zu viele Kommandos oder sogar ein lautes „Nein“ kann zu Frustration führen und hält vom eigentlichen Ziel – nämlich die Entspannung – ab. Bitte rede also so wenig wie möglich mit dem Hund. Am besten gar nicht! Das einzige Kommando, welches eingeführt werden kann, ist ein Auflösekommando wie „okay“. Der Hund sollte vorher aber zu 100% verstanden haben um was es geht.

Vorgehensweise

Impulskontrolle Level 1
  1. Leckerli in die Hand und dem Hund zeigen
  2. Hand schließen, wenn der Hund dran will
  3. Hand öffnen sobald nur das kleinste Zeichen von Zurücknehmen gezeigt wird
  4. Wiederholen bis der Hund es verinnerlicht hat, erst dann ein Auflösekommando einführen

Schritt 1 – Leckerli in Hand

Bewaffne dich mit sehr guten Leckerlis und knie dich vor dem Hund hin. Nehme gut sichtbar ein Leckerli in die Hand und zeige es deinem Hund. Er sollte gesehen haben, dass sich darin ein Leckerli befindet.

Schritt 2 – Hand schließen

Schließe die Hand, wenn der Hund zum dem Leckerli möchte. Sage nichts. Ziehe die Hand nicht weg. Warte ab. Manchmal dauert es etwas länger.

Schritt 3 – Hand bei Zurückhaltung öffnen

Sobald der Hund auch nur eine Sekunde von der Hand abhält öffne die Hand und belohne ihn.

Schritt 4 – Schritte wiederholen

Wiederhole diese Schritte bis der Hund verstanden hat, dass sich das Zurücknehmen lohnt. Beginne damit die Zeit des Wartens zu verlängern und führe ein Auflösekommando ein. Hier ist das Timing essentiell. Zuerst sagst du das Kommando wie „okay“ oder „jetzt“ und erst dann öffnest du die Hand.

Häufige Fragen zur Übung

Sage ich etwas?

Nein, es sollten keine weiteren Kommandos oder sogar Strafen eingebaut werden. Der Hund sollte beginnen selbst zu denken, damit die Übung auf viele weitere Situationen im Alltag angewendet werden kann. Er wird recht schnell verstehen, dass sich das Zurücknehmen lohnt. Deshalb ist hier kein Kommando wie „Warte“ oder „Sitz“ nötig.

Auf welches Verhalten warten wir?

Wir möchten, dass der Hund wartet und Geduld zeigt. Und sich für uns, anstatt für den Reiz entscheidet. Er soll verstehen, dass es sich lohnt und dass er nur zur Belohnung kommt, wenn er sich kontrolliert. Dies kann sich bereits durch ein Kopf wegdrehen, innehalten oder zurückgehen zeigen. Der Hund muss dich nicht zwingend ansehen.

Wann steigere ich die Übung?

Selbst diese kleine Übung ist zu Beginn sehr anstrengend für den Hund. Sie sollte bevor sie gesteigert wird, erst einige Male wiederholt werden und vor allem in verschiedenen Umgebungen und mit Ablenkung trainiert werden. Hast du das Gefühl, dein Hund hat es bereits sehr gut verinnerlicht, kann das selbige Spiel nur mit Futterschlüssel, Spielzeug und stärkerer Ablenkung gesteigert werden.

Ist das alles?

Nein, natürlich ist mit dieser Übung noch nicht alles getan. Dies ist nur eine gute Basis um das Konzept zu verstehen und dem Hund das Zurücknehmen und das Auflösekommando verständlich zu machen. Bleib dabei und schaue öfters bei uns vorbei, wir werden weitere Übungen vorstellen, damit dein Hund ein Profi in der Impulskontrolle wird.

Ich hoffe wir konnten dir mit diesem Beitrag das Thema Impulskontrolle näher bringen. Falls du diese Übung auch selbst umsetzt, teile gerne dein Video mit uns. Wenn dies zu einfach für dich war, findest bei uns auch weitere Übungen für eine bessere Impulskontrolle.

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