Zuverlässiges Stoppkommando auf Distanz

Übung zum zuverlässigen Stopp Kommando auf Distanz mit deinem Hund

Nachdem du bereits die Impulskontrolle mit deinem Hund geübt hast, dein Hund den Rückruf zuverlässig beherrscht und das Kommando Platz erlernt hat – kannst du dich an eine neue, nützliche Übung für den Alltag herantasten: ein zuverlässiges Stoppkommando auf Distanz. Wir möchten dir in diesem Beitrag zeigen, wie wir das Stopp mit unseren beiden Hunden geübt haben, was es für Tipps zum beachten gibt und außerdem beantworten wir die wichtigsten Fragen rund um das Thema.  

Warum sollte mein Hund das Stoppkommando können?

Es ist an der Zeit, dass dein Hund lernt, sich in jeglichen Situationen sofort hinzulegen und egal was passiert abzuwarten! Das Stoppkommando wie „Stopp“ oder „Halt“ kann man im Alltag sehr gut gebrauchen. Der Hund soll sich SOFORT an Ort und Stelle hinlegen oder hinsetzen und erst bei einem Auflösekommando wie „ok“ wieder aufstehen. So kannst du dich in allen Situationen auf deinen Hund verlassen.

In unserer Übung werden wir das Stopp Kommando hauptsächlich mit dem Platz Kommando kombinieren. Wie immer ist die Übung jedoch als Inspiration für euer Hundetraining gedacht und dient als grobe Vorlage für dein individuelles Training.

In welchen Situationen ist es also von Vorteil das Kommando Stopp zu beherrschen?

Wir gehen davon aus, dass dein Hund bereits den zuverlässigen Rückruf beherrscht und du ihn bereits ohne Leine in der Öffentlichkeit laufen lässt. Ein zuverlässiges Stopp Kommando ist hier die perfekte Ergänzung zum Rückruf und mindestens genauso wichtig!

Beispiele für mögliche kritische Situationen wären zum Beispiel…

  • beim Gassi kommt ein Fahrradfahrer von hinten und fährt vorbei ohne zu klingeln – ein Rückruf wäre sogar gefährlich, weil der Hund im schlimmsten Fall in den Radfahrer rennt
  • es rennt ein Hase oder Reh über den Weg
  • der Hund läuft vorne und ist irgendwann doch einfach mal zu weit und soll warten, auch hier kann man das Stopp Kommando gut gebrauchen
  • etc.

Weniger gemeint ist das Stoppkommando z.B. für Situationen, wie an der Straße oder Ampel beim Überqueren. Sondern viel mehr in Situationen die etwas brenzlig werden könnten und vor allem viel Impulskontrolle vom Hund abverlangten. Es ist ein Kommando zu Absicherung und damit man sich zu 100% auf seinen Hund verlassen kann.

Was muss mein Hund beherrschen bevor ich das Kommando Stopp mit ihm üben kann?

Hier sind vor allem 3 Teilbereiche sehr wichtig, die vor dem Start der Übung von deinem Hund beherrscht werden sollten. Impulskontrolle ist hier mit der wichtigste Punkt, dein Hund sollte schon eine gute Ahnung von seiner kommenden Aufgabe haben

Impulskontrolle

Impulskontrolle ist hier das große Stichwort. Wenn beispielsweise ein Wild vorbeirennt oder ein schneller Radfahrer euren Weg kreuzt sollte der Hund nicht direkt in seinen natürlichen Jagd-Impuls verfallen.

Rückruf beim Hund

Das Stopp auf Distanz ist die perfekte Ergänzung zum bereits erlernten Rückrufkommando und mindestens genauso wichtig um stressfrei den leinenfreien Spaziergang zu genießen

Kommando Platz

Die Übung kann auf verschiedene Art und Weisen geübt werden. Wir haben mit unseren Hunden das Kommando Stopp mit dem Platz verknüpft. Dadurch legen die beiden sich direkt hin und es besteht keine Gefahr, dass sie weiterrennen.

Wie bringe ich meinem Hund das Stoppkommando bei?

Wir starten damit nochmal das Kommando Platz aufzufrischen – das sollte wirklich erst einmal sicher sitzen. Der Hund muss sich auf jeglichen Untergründen, beispielsweise auch Schotter oder nassem Gras zuverlässig beim Kommandoruf „Platz“ hinlegen. Das nicht erst nach zwei- oder dreimal sagen, sondern wirklich sofort beim 1. Mal. Die Kommandoausführung sollte auch nicht langsam, sondern schnell erfolgen, denn in kritischen Sitatuationen ist nicht immer viel Zeit.

Tipps:
🐕 Wenn zuvor noch nicht mit einem Auflösekommando gearbeitet wurde, wie „ok“, kann und sollte dieses Kommando bei der kommenden Übung eingeführt werden.
🐕 Ein spezielles Kommando, wie „Bleib“ ist keine Grundvoraussetzung und auch nicht empfehlenswert, da wir später ein neues Kommando wie „Stopp“ oder „Halt“ verwenden, mit dem der Hund schon automatisch lernt auf ein „ok“ zu warten.

Praxis

Benötigte Dinge für die Übung

Du benötigst zu den Voraussetzungen einfach nur eine bevorzugte Belohnung, sprich ein paar Leckerlis oder auch Spielzeug. Zu Beginn sollte die Trainingsumgebung wenig ablenkend sein.

Vorgehensweise

Zunächst wird die Übung mit dem bereits bekannten Platz und einem Auflösekommando geübt:
  1. Leckerlies in die Hand nehmen und neben deinen Hund stellen
  2. Du bewegst dich mit deinem Hund ein paar Schritte
  3. Setze das Platz ein, während ihr euch bewegt und belohne ihn sofort, wenn er sich schnell ablegt
  4. Löse das Kommando wieder auf und belohne deinen Hund nochmal ausgiebig
  5. Wiederholen und Steigerung mit Einsatz des Kommandos Stopp, sobald der Hund verstanden hat um was es geht

Schritt 1 – Leckerlies in die Hand nehmen und neben den Hund stellen

Bewaffne dich mit zweierlei Leckerlis oder einer anderen Belohnung. Hier solltest du darauf achten eine etwas unanttraktivere Belohnung und eine Superbelohnung zu wählen.
Es kann zum Beispiel ein Leckerli und das Lieblingsspielzeug gewählt werden, oder ein normales Leckerli und ein Stück Käse. Hier weißt du natürlich am besten was dein Hund bevorzugt und was ihm am besten schmeckt oder Spaß macht.

Schritt 2 – Bewege dich mit deinem Hund ein paar Schritte

Bewege dich einfach ein paar Schritte nach vorne, recht, links. Wenn dein Hund dir nicht automatisch folgen sollte kannst du die Übung auch erst einmal an einer längeren Leine durchführen und deinen Hund „einfach mitnehmen“ – ohne Worte. Dein Hund sollte auf jeden Fall in Bewegung bleiben.

Schritt 3 – Einsatz des Kommandos Platz

Aus der Bewegung heraus solltest du nun deinen Hund in das Platz bringen und belohnen, wenn er sich sofort hinlegt. Hier kommt die etwas unattraktivere Belohnung zum Einsatz. Achte zusätzlich darauf, dass du Ruhe ausstrahlst und dein Hund nicht direkt wieder aufspringt, sondern wartet. Sollte er wieder aufstehen, bringst du ihn kommentarlos wieder ins Platz. 

Tipp: Am Anfang kann hier natürlich noch mit Körperzeichen geholfen werden. Dieses sollte aber mit der Zeit abgebaut werden, da später beim Gassi dein Hund dich eventuell nicht mehr sieht und das Stoppkommando sicherer verbal funktioniert.

Schritt 4 – Kontrolliertes Auflösen mit Superbelohnung

Anfänglich reicht ein kurzes Verharren deines Hundes, nachdem er sich in das Platz begeben hat. Nach kurzem Warten kannst du deinem gewünschten Auflösekommando, zum Beispiel „ok“, auflösen und nochmal „richtig“ belohnen. Richtig Belohnen heißt für uns, den Einsatz einer Superbelohnung. Ob du hier sein Lieblingsspielzeug zur Hand hast oder ein besonders schmackhaftes Leckerli ist natürlich dir überlassen. Das Wichtigste ist für deinen Hund zu lernen, dass es sich lohnt auf die Aufforderung seines Besitzers zu warten.

Schritt 5 – Wiederholen und Schwierigkeit steigern

Zunächst solltest du die Übung wiederholen, bis sie zuverlässig funktioniert. Besonders bei diesem Kommando kann das schnelle und zuverlässige Platz viel Übung benötigen. Wenn dein Hund das grundsätzliche Prinzip verstanden hat setze zusätzlich ein Stoppkommando wie „Stopp“ oder „Halt“ ein. Dieses sollte ausgerufen werden, anstatt des Kommandos Platz. Hier solltest du, wie immer, darauf achten nur ein Kommando zu verwenden um deinen Liebling nicht zu verunsichern. Vor allem am Anfang ist Kontinuität sehr wichtig.

Die Schwierigkeit steigert man zum Beispiel indem man den Abstand und die Ablenkungen erhöht – das ist hier eigentlich der Schlüssel zum Erfolg: das Stoppkommando braucht anfänglich SEHR viel Übung. Noch mehr als andere Übungen. Bleibt man jedoch dran, sieht man den Erfolg und das Zusammenleben im Alltag wird verbessert!

Zusatztipp

Wichtig auch hier, wie beim Rückruf: So wenig Fehler wie möglich zu zulassen, d.h. die Schwierigkeit nicht zu schnell steigern. Wenn man sich nicht sicher ist, dass der Hund sich auf einer gewissen Entfertung schon ablegt, lieber nicht danach fragen. Erst nochmal bei weniger Schwierigkeit (d.h. z.B. mit weniger Abstand) üben.

Trainingsinspiration: Steigerungsmöglichkeit und spielerische Umsetzung der Übung

Für dieses Spiel brauchst du entweder noch deine eigenen Hunde oder aber eine Hilfsperson bzw. mehrere, die auch Hunde haben:

Um hier gezielt das Warten auf die Auflösung zu trainieren und um deinem Hund die Wichtigkeit vom Einhalten einer Grenze zu verdeutlichen kannst du folgende Geduldsübung mit ihm durchführen: 

Du bringst deinen Hund wie in der oberen Schritt-für-Schritt Anleitung beschrieben das Stoppkommando bei. Die Kontrollposition, in unserem Fall das Platz, darf von deinem Hund nicht verlassen werden, solange du ihn nicht auflöst! Wichtig dafür ist natürlich, dass der Hund die Position an sich verstanden hat. Steigere die Zeitdauer langsam bis auf rund 5 oder sogar 10 Minuten. Führe die Übung zunächst in einer bekannten Umgebung und mit Ruhe durch, eine leichte Steigerung könnte beispielsweise Musik im Hintergrund sein.

Mehrere Hunde befinden sich auf dem selben Fleck, oder z.B. einer Hundeliege. Nun rufst du abwechselnd die Hunde zu dir. Nur der abrufende Hund darf natürlich zu dir kommen. Wichtig ist, dass du den Hundenamen bzw. das auf den Hund bezogene Rückrufkommando benutzt und nicht nur ein übliches Auflösekommando, denn dies kann zu Verwirrungen führen. Die Hunde sollten sich jeweils direkt angesprochen fühlen. 

Diese Übung kannst du nicht nur mit deinen eigenen Hunden durchführen, sondern auch Hundefreunden die bereits die Grundlagen der Impulskontrolle und den Rückruf zuverlässig beherrschen.

Mehrere Hund befinden sich in der Platz Haltung, der Kontrollposition. Nun rufst du nacheinander einen Hund zu dir, legst diesen wieder ab, rufst den nächsten und so weiter. Dieser Vorgang kann 2-3 mal wiederholt werden. Du platzierst also die Hunde immer wieder an einer anderen position, entfernst dich von ihnen und rufst sie wieder nacheinander, kontrolliert zu dir. Das kann man natürlich auch nicht nur mit den eigenen Hunden üben, sondern auch mit Hundefreunden, die das Kommando bereits üben oder beherrschen. 

Ein Bekannter soll deinen Hund provozieren – mit verschiedenen Ablenkungen, während er inne halten muss. Sei kreativ mit den Ablenkungen und gehe ruhig auf’s Ganze! Er sollte etwas herumlaufen, eventuell rennen, hektische Bewegungen machen oder dem Hund etwas zurufen. Außer, dass dein Hund die Position verlässt, kann nichts passieren.

Häufige Fragen aus der Community

Was ist das Ziel der Übung?

Das Ziel sollte sein, dass der Hund lernt sich in der gewünschten Haltungsposition solange aufzuhalten, bis man ihn auflöst. Das sollte längerfristig in jeglichen Situationen, aus Bewegungen heraus und unter verschiedenen Ablenkungen und Distanzen möglich sein. Angefangen vom Ablegen in einem Restaurant, beim Startritual im Agility, bei der Platzablage während der Begleithundeprüfung oder dem Sitzenbleiben in der Gruppenübung beim Obedience bis hin zum Modeln vor der Kamera. Neben einem Rückruf aus allen Situationen ist dies das Allerwichtigste im alltäglichen Hundeleben!

Mein Hund löst sich direkt wieder aus der Stopp Position, was soll ich tun?

Das Wichtigste ist zunächst, dass dein Hund die Position an sich gut verstanden hat und ob er genug Bestätigung bekommen hat. Außerdem ist es wichtig, dass deinem Hund bestimmte Grenzen aufgezeigt wurden, während er zum Beispiel auf seinen Besitzer warten muss. 

Als Hinweis vorweg: Sei nicht ungeduldig und zu verbissen bei der Erreichung deiner Trainingsziele!
Du wirst besonders bei dieser Übung einfach etwas Geduld haben müssen und sehr kleinschrittig und in kurzen Abständen belohnen und auflösen müssen.

Dies kann so aussehen:
Du lässt deinen Hund sich hinlegen, belohnst ihn dafür, wartest 1-2 Sekunden und löst ihn auf. Wieder dasselbe. Und wieder. Diesmal wartest du bis zum Auflösen jedoch 5 Sekunden. So steigerst du die Zeit. Später kannst du das Bestätigen für das Einnehmen der Position auch immer öfters weglassen, wobei man auch dies immer wieder auffrischen sollte!

➡️ Kleine und kurze Lerneinheiten über den Tag verteilt bringen mehr Erfolg als monotone und langwierige Trainingseinheiten! Erwarte nicht zu viel und falls etws noch nicht klappt, gehe wieder einen Schritt zurück.

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Wann fange ich mit dem Training meines Hundes an?

Bild zum Beitrag wann fange ich mit dem Training meines Hundes an

Wann man mit dem gezielten Training seines Hundes – für den Hundesport oder auch das reine Alltagstraining – anfangen soll ist ein großes Thema. Es gibt so viel zu lernen und oft weiß man gar nicht wo man anfangen soll. Was ist nun wirklich wichtig für den Alltag? Was sollte mein Hund können? Wie bereite ich ihn auf den Hundesport vor?

Sieht man sich in der Hundewelt um, dann erkennt man die mit viel Ehrgeiz, die täglich mit ihrem Hund neue Dinge trainieren. Oder die, die einfach nur sporadisch in die Hundeschule gehen und die Grundlagen lernen möchten. Für uns gibt es hier sehr wohl einen Bereich zwischen diesen Extremen.

Im Folgenden Beitrag gehen wir auf die wichtigsten Fragen in Zusammenhang mit den Anfängen des Hundetrainings ein. Unser anhängender Trainingsplan bezieht sich hauptsächlich auf die Grundlagen des Alltags und die Vorbereitung auf das Agilitytraining – kann und sollte aber nach belieben gerne angepasst bzw. erweitert werden. 

Grundlegende Fragen vor dem Start des Hundetrainings

Was ist wirklich wichtig? Welche Ziele habe ich und wo liegen meine Prioritäten?

Sollte der Hund nicht erst einmal das Leben kennen lernen und einfach nur tun dürfen, was ein junger Hund so tun mag? Die Welt erkunden und Abenteuer mit dem Herrchen/Frauchen erleben… Natürlich! Dennoch ist es auch wichtig verschiedene Situationen für die Sozialisierung oder auch die Bindung zwischen dir und deinem Hund gezielt zu trainieren

Möchtest du später mal Hundesport mit deinem Hund machen? Ist es dir trotzdem wichtig einen Hund zu haben, der sich gut in dein Leben einfügt und der dich überall mit hin begleiten kann? Dann trainiere erst daran und übe verschiedene Situationen im Alltag, bevor du mit dem Hundesport oder einem anderen Hobby anfängst.

Wie kann ich meine Ziele strukturieren?

Ziele zu haben ist gut. Ziele verbissen zu verfolgen eher weniger. Tatsächlich ist oft der Weg das Ziel und man merkt erst währenddessen, dass eventuell eine andere Sache wichtiger ist. Deswegen ist es gut auch zu definieren welche Ziele zu den verschiedenen Lebensphasen passen. Ist es nicht zum Beispiel erst mal wichtiger eine gute Beziehung und Vertrauen zu meinem Hund aufzubauen? Wie kann ich meinen Hund eigentlich am besten motivieren? Was macht ihm Spaß? Wie lernt er gut? Befasse dich also erst einmal mit einer guten Basis, bevor du in die Tiefe gehst.

Wann, was und wie trainiere ich? Und wie oft und wie lange?

Die fehlt ein bisschen Struktur? Du hast noch keine Erfahrungswerte? Dann schließe dich mit anderen Hundehaltern kurz, recherchiere und mache dir einen groben Plan.

Hier geht es auch um die Frage was ist Welpen- bzw. Junghundegerecht? Ob es förderlich ist mit einem 5 Monate alten Hund täglich bereits Tricks zu üben, die die Gelenke belasten sei mal dahin gestellt. Es kommt immer darauf an ab welchem Alter man eine bestimmte Übung anfängt und wie man diese umsetzt. Vor allem auch wie oft und wie lange. Wir halten es für durchaus sinnvoll beispielsweise dem Hund von klein auf zu zeigen, dass er 4 Füße hat. Und dafür reichen ein oder zwei Übungen von maximal 5 Minuten 2-3x in der Woche.

Lieber zu spät als zu früh?

Das ist die Frage. Wir finden beides nicht gut. Zu früh aber auch zu spät. Das Gegenteil von zu frühen unüberlegtem Trainingsbeginn ist nämlich oft das hier: Der Hund wird mit 12 Monaten in einen kompletten Parcours geworfen und lernt die Geräte ohne eine wirkliche Basis.
Folge davon: Kein richtiges Gefühl für die Geräte, z.B. keine gute Balance auf dem Steg oder der Wippe. Schlechte und ungesunde Sprungtechnik, da z.B. die Höhe der Stangen zu früh erhöht wurde etc.
Aber auch das darf man nicht generalisieren, natürlich kann man einen älteren Hund auch mit einer guten Basis aufbauen.

Lösung: Was ist nun richtig?

Wie du dir sicherlich schon gedacht hast, ein 100%iges „Richtig“ gibt es nicht. Jeder Hundebesitzer muss für sich selbst entscheiden, welches Risiko er trägt. Jeder Hund ist anders. Auch jeder Mensch, denn nicht alle haben ein gutes fundiertes Wissen. Was wiederum auch schnell zu unbewussten Fehlern und somit einem ungesunden Aufbau führen kann. Es hängt also von vielen Faktoren ab. Wir halten eine gute Balance zwischen früh und spät und viel und wenig für gut. Und was oft helfen kann ist eine kleine Struktur. Ja, wir gebe es zu – wir mögen Strukturen. Sie sind einfach eine super Orientierungshilfe.

5 allgemeine Tipps für deine Anfänge im Hundetraining

  • Setze dir Ziele, aber verfolge sie nicht verbissen
    Das Hauptziel deines Hundetrainings sollte zunächst sein, dass du eine gute Bindung zu deinem Hund aufbaust, sein Vertrauen gewinnst und er Spaß daran hat mit DIR zu trainieren. Zu großer Ehrgeiz kann deiner Beziehung zum Hund eher schaden, als sie zu festigen.
  • In der Ruhe liegt die Kraft 
    Dein Hund muss zur Ruhe kommen und auch aus dem Arbeitsmodus treten können. Oftmals lässt sich eine Übung sehr viel besser durchführen, wenn dein Welpe/Hund gerade nicht aufgedreht oder aufgeregt ist.
  • Mehrere kleine Trainingseinheiten sind besser als Große und Lange
    Vielen Hunden sieht man, vor allem als Anfänger, nicht an, dass sie in einer längeren Trainingseinheit überfordert oder erschöpft sind. Sie signalisieren es nicht um ihren Besitzer nicht zu enttäuschen. Hier solltest du vernünftig an eine neue Übung herantreten und lieber mehrere kleine Übungeinheiten über den Tag verteilt ansetzen, als eine sehr große und lange Einheit.
  • Trainiere nur, wenn auch DU motiviert bist
    Die Grundvoraussetzung für ein gutes und intensives Training ist als Hundebesitzer: Geduld und Ausgeglichenheit. Diese überträgt sich auch auf deinen Trainingspartner. Wenn du schon gar keine Lust auf das Training hast, dich dazu zwingen musst oder allgemein sehr viel Anderes „um die Ohren hast“ dann lass das Training für heute bleiben. 
  • Variationen und Abwechslung im Training 
    Dein Training mit dem Hund lässt sich durch die kleinen Trainingseinheiten perfekt in deinen Tagesablauf integrieren. Zusätzlich solltest du längerfristig darauf achten nicht immer die selben Abläufe und Trainingsorte mit deinem Hund durchzuführen. Das Training wird dadurch eventuell langweilig und monoton. Hier möchten wir auch noch einmal auf das Stichwort Generalisierung im Hundetraining hinweisen um deinem Hundetraining die gewisse Abwechslung zu bieten. Das wichtigste ist eigentlich immer, dass ihr beide Spaß daran habt und die gemeinsame Zeit genießt. 
Mögliche Übungen die du mit deinem Hund in Bezug auf Grundlagen im Hundealltag durchführen kannst findest du im besagten Themenbereich.
Zunächst einmal empfehlen wir dir auf die absoluten Basics Wert zu legen: wie beispielsweise den Aufbau einer Bindung und des Fokus deines Hundes, sowie das positive Anfassen und das richtige Spielen zur Motivationssteigerung. Deine persönlichen Ziele und Präferenzen kannst du natürlich selbst für deinen Liebling festlegen.

Orientierungshilfe: Grober Trainingsplan für Junghunde

Im Folgenden haben wir eine Orientierungshilfe für euch zusammengetragen, die euch zeigt, was ein junger Hund zuerst können sollte und wie man ihn auf den Hundesport Agility vorbereiten kann. Es heißt natürlich nicht, dass man sich zu 100% daran halten muss. Der Trainingsplan dient  nur zum Überblick. Hier also ein paar Ideen wie man das Training aufbauen kann.

Überblick: Trainingsplan von Lennox 

Ziel: zuerst eine harmonische Bindung, Mut, Fokus und Motivation aufbauen, parallel auch etwas Fitnesstraining für das bessere Körperbewusstsein, erst später wird mit dem eigentlichen Agility angefangen

  • 2. – 6. Monat: Fokus auf die absoluten Grundlagen für den Alltag mit deinem Hund
  • 6. – 8. Monat: Fokus auf das allgemeine Körperbewusstsein deines Hundes, kleine Basics für das Agility Training
  • 8. – 12. Monat: Fitnesstraining und Agility Basics ohne Geräte mit stärkerem Fokus auf zukünftiges Agility Training
  • Ab dem 12. Monat: Alle Übungen für den Alltag und für das Agilitytraining werden weiter ausgebaut und gezielt trainiert, ab einem Jahr kann der Hund auch an Geräten arbeiten und in den Agility Parcours

Anmerkung: Die Übungen der jeweiligen Altersphasen bauen aufeinander auf, natürlich hört man ab dem 6. Monat nicht mit dem Alltagstraining auf. Kann der Hund etwas zu einem späteren Zeitpunkt noch nicht, sollte zuerst dort weitertrainiert werden bevor etwas neues angefangen wird.

2. – 6. Monat

Ziel: hier legen wir hauptsächlich Wert auf den Alltag und andere Situationen. Für uns ist es wichtiger, dass der Hund ersteinmal die Grundlagen kann um so entspannt wie möglich an meinem Leben teilhaben zu können.

  • Erlernen von Basics für den Alltag 
    z.B. Name, Leinenführigkeit, Warten, Grenzen im Alltag und im Rudel, Impulskontrolle, Ruhe, Draußen nichts fressen, Alleine bleiben, Boxentraining, Auto fahren, Ausflüge, Stoppkommando, Anfassen lassen, Fokus
  • Sozialisierung
    Üben von Neutralität bei fremden Menschen/Hunden und neuen Situationen (Stadt, Büro, Tierarzt, Urlaub)
  • Aufbau einer Frustationstoleranz
    z.B. Besuch, Begegnungen mit fremden Hunden/Menschen, Begegnungen mit Wild, Ruhe auf dem Hundeplatz/Turnieren, Spaziergänge mit fremden Hunden etc.
  • welpengerechte Körperschulung 
    z.B. verschiedene Untergründe, langsames Treppengehen, Schwimmen, kleine Tricks wie 4in, High Five, rückwärts laufen, rechts und links drehen
  • Motivation
    z.B. richtig spielen, Spielzeug hergeben, Fangspiele, tote Beute, Wettrennen

6. – 8. Monat

Ziel: hier lege ich neben dem Alltagstraining aus den Monaten davor auch mehr Wert auf das Fitnesstraining für ein besseres Körperbewusstsein. Für das Agility lege ich nur ein paar kleine Basics, die auch ohne Geräte trainierbar sind.

  • Fitnesstraining
    z.B. Rückwärts laufen, 4in (kleinere Kisten), Stretching, Pivoting, Cavaletti, Balancearbeit, Targetarbeit
  • Agility Basics
    z.B. Startposition, Vor, Bodenarbeit (z.B. langsames Cik/Tap in der Wohnung, Kreisarbeit)

8. – 12. Monat

Ziel: hier lege ich schon mehr Wert auf Basics für das Agility, aber baue aber auch immer kleine Übungen für die Fitness ein

  • Fitnesstraining
    z.B. Hase, Sprinten, Vorbereitung für Sprungtraining, Kombination von Tricks (z.B. Rückwärts umkreisen)
  • Agility Basics
    z.B. Bodenarbeit (Aufbau von Sprungkommandos), Targetarbeit für Running Contacts, minimales Handlingtraining (Verständnis für Wechsel & Körpersprache)

Ab dem 12. Monat

  • Fitnesstraining
    alle vorherigen Übungen und weitere Kombinationen und Abwandlungen, zusätzlich regelmäßiges Ausdauer- und Krafttraining (Canicross, Bikejöring, Schwimmen)
  • Agility Basics
    z.B. Trainieren der Sprungkommandos am Gerät (zuerst Ausleger, dann mit Stange), Aufbau der verschiedenen anderen Geräte (Steg, Wippe, Slalom, etc.), Gerätefokus, Handlingtraining mit ersten Sequenzen und später im Parcours

Wichtig: Die Sache mit der Ruhe

Wenn man schon früh mit seinem Hund anfängt zu trainieren entsteht oft das Problem, dass der Hund schneller in eine gewisse Erwartungshaltung rutscht und nicht wirklich entspannen kann. Natürlich ist das jedem Hundebesitzer selbst überlassen darüber zu entscheiden wie wichtig es ihm ist, dass der Hund auch ruhig abwarten kann. Für uns wird es dann zum Problem, wenn wir sehen, dass einer unserer Hunde gestresst ist und es ihm sehr schwer fällt zur Ruhe zu kommen, obwohl man ihm ansieht, dass er sie bräuchte. Abhilfe kann hier ein gutes Boxentraining schaffen.

Die Ruhe zuhause ist für uns eine der wichtigsten Lektionen geworden, da besonders Hunde wie Border Collies dies sehr gezielt üben müssen. Mit dem richtigen Sport sollte man erst anfangen, wenn man sicher ist, dass ein „Off-Schalter“ auch wirklich funktioniert.

Häufig gestellte Fragen aus der Community

Wozu das ganze?

Natürlich ist es immer davon abhängig wie engagiert man ist und auch was der Hund gerne mag. Wir möchten mit diesem Beitrag nur eine kleine Orientierungshilfe geben, falls dir noch ein wenig der Überblick in der Welt des Hundetrainings fehlt. Egal ob du nur die Grundlagen für den Alltag trainieren möchtest oder auch erste Basics für das Agility setzen möchtest. Ein kleiner Plan für die bessere Sturktur deiner Ziele schadet nie.

Warum benötige ich einen Trainingsplan?

Eine Struktur dient nur als Orientierungshilfe. Das heißt nicht, dass man diese Dinge genau in dem Zeitraum machen muss. Und natürlich kann man den Plan immer wieder anpassen, dem aktuellen Stand und den Stärken und Schwächen deines Hundes entsprechend. Fällt deinem Hund eine Sache besonders schwer, wird das eben ausgiebiger geübt. So werden seine Schwächen zu seinen Stärken. 

Ersetzt ein Trainingsplan die Hundeschule?

Sicherlich ersetzt ein Plan kein Training mit einem guten Trainer auf dem Hundeplatz. Auch gute Online Kurse bieten eine super Möglichkeit strukturiert zu lernen, Feedback von einem Trainer zu erhalten und sich immer wieder mit seinen eigenen Fehlern zu beschäftigen. Wir haben bereits gute Erfahrungen mit dem Training auf dem Hundeplatz in Kombination mit einem gutem Online Kurs für den Aufbau eines Junghundes gemacht.

Sind Online Kurse eine gute Trainingsmöglichkeit?

Online Kurse gibt es mittlerweile sehr viele. Es gibt Kurse für Welpen oder auch für bereits erwachsene Hunde. Diese dienen dazu um Grundlagen für den Alltag, Motivation, Bindung und Fokus aufzubauen. Dabei geht es primär auch nicht darum, dass der Hund später unbedingt im Hundesport geführt werden soll. Sie sind auch sehr gut für Nichtsportler geeignet.

Zum anderen bieten bekannte Sportler auch Online Kurse für die Agility Basics an, welche sich an Junghunde oder erwachsene Hunde richten. Auch zu Running Contacts, Handling etc. werden viele Kurse angeboten.
 
Dennoch sollte man unbedingt auf die Qualität des Online Trainings achten. Faktoren können hier sein: Bewertungen anderer Teilnnehmer, Preis, mit/ohne Feedback des Trainings, Dauer des Zugriffes auf das Lernmaterial, etc.

Welpenkurs vs. Online Kurs

Für viele macht eine gute Welpenschule sicherlich Sinn. Wir würden aber dringend empfehlen sehr auf die Auswahl des Welpenkurses achten. Fahre vorher zu unterschiedlichen Hundeschulen ohne Hund und schaue sie dir genau an. Entscheidungskriterien sind zum Beispiel die Gruppengröße (weniger ist mehr), viele Übungen (nicht nur Spielen), Selektion von zusammenpassenden Hunden für das freie Spiel, mehrere aufmerksame Trainer, Einbindung von souveränen Althunden im freien Spiel, Flexibilität der Trainer.
 
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass man besonders mit Online Kursen viel gezielter trainieren kann und so die Bindung zum Hund nochmal enorm gestärkt wird. In einem Online Kurs wird aber natürlich nicht das Sozialverhalten mit anderen Hunden geübt. 

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Warum ohne Bindung zum Hund nichts funktioniert

Kennst du den Spruch: Der beste Freund des Menschen ist der Hund? Aus der Perspektive des Hundes betrachtet ist diese Aussage nicht ganz so einfach zu bejahen: Ist der Mensch der beste Freund des Hundes?!

Wie auch bei uns Menschen hängen Beziehung, Vertrauen und Bindung eng miteinander zusammen und es ist notwendig, etwas dafür zu tun. Wir haben uns mit dem Thema beschäftigt, wie du eine starke Bindung und Vertrauensbasis zu deinem Hund aufbauen kannst.

Wir sind uns sicherlich einig, dass ohne ein glückliches Zusammenleben von Mensch und Hund auch kein harmonisches Training zustande kommen kann. Die Basis für dieses Zusammenleben ist u.a. die Bindung zwischen dir und deinem Hund. Es ist egal, ob du einen Welpen großziehst, einen ausgewachsenen Hund hast oder ein älteres Tier aus dem Tierheim holst. Für das Festigen der Bindung ist es nie zu spät und du wirst sehen, es lohnt sich! Eine stabile Bindung sorgt nicht nur dafür, dass sich dein Hund beim Training oder Spazierengehen seltener ablenken lässt, sondern auch, dass er auf deine Ansagen hört.

Bevor wir dir unsere Tipps an die Hand geben, möchten wir noch darauf aufmerksam machen, dass eine gute Bindung nicht als Problemlöser für alles zu verstehen ist. Oft liegen Misserfolge beim Training an fehlender oder missverständlicher Kommunikation zwischen dir und deinem Vierbeiner.

Was ist eine gute Hund-Mensch-Bindung?

Schon in den frühen Hundejahren lernen Welpen alles Lebensnotwendige, indem sie ihre Mutter und andere Hunde beobachten und nachahmen. Die Hundemutter fungiert ihnen als Vorbild und Beschützer. Auch in den späteren Hundejahren benötigen Hunde ein Rudelführer, der ihnen Neues beibringt und sie in jeder Situation beschützen kann. Als Hundebesitzer solltest du diese Rolle einnehmen, um eine gute Bindung mit deinem Hund aufzubauen.

Eine gute Bindung bedeutet, dass sich dein Hund an dir als Bezugsperson orientiert und das Gefühl bekommt, dass er sich, vor allem in brenzligen Situationen, immer auf dich verlassen kann. Aber auch, dass dein Hund gerne bei dir ist, den Kontakt zu dir sucht und auch Spaß mit dir haben kann.

Selbstverständlich spielen viele Faktoren eine Rolle, um eine stabile Bindung zum Hund aufzubauen. Klare Kommunikation, ein konsequentes Handeln – sei es bei der Erziehung oder dem Training. Sowie das Aufzeigen von Grenzen sind notwendig, um deinem Hund ein Sicherheits- und Geborgenheitsgefühl zu geben. Natürlich auch das Kennenlernen und Spaß haben mit dem Hund, denn jeder Hund hat einen anderen Charakter und andere Bedürfnisse. 

Wie baue ich eine starke Bindung zu meinem Hund auf? / Wie kräftige ich die Bindung zu meinem Hund?

Auf diese Fragen gibt es zahlreiche Antworten und Möglichkeiten. Statt praktischer Übung, wie du es von unseren anderen Beiträgen gewohnt bist, haben wir die aus unserer Sicht besten Möglichkeiten gesammelt, wie du zu einer guten Mensch-Hund-Bindung kommst. Was davon für dich geeignet ist, kannst du am besten entscheiden.

9 Tipps zur starken Bindung zwischen Hund und Mensch

1. Tipp: Belohne positives Verhalten.

Druck und Bestrafungen sind keine Lösung. Besser ist es, die Erziehung und das Training so zu gestalten, dass es dir und deinem Hund Spaß macht. Nutze Belohnungen, um ein gewünschtes Verhalten zu honorieren. Dafür müssen es auch nicht immer Leckerlis oder Spielzeug sein. Auch verbale Belohnungen für das richtige Verhalten zwischendurch stärken die Bindung.

2. Tipp: Zeige Grenzen auf und sei konsequent.

Dieser Tipp gilt nicht nur im Training, sondern auch bei der Erziehung. Setze dem Hund klare Grenzen und behalte diese auch bei. So signalisierst du dem Hund eindeutig, was erlaubt ist und was nicht. Das bedeutet für dich: Betteln am Tisch sorgt NIE zum Erfolg für den Hund, entweder er darf auf die Couch oder nicht, etc.

Diese Grenzen und deine Position als „Rudelanführer“ kannst du auch in Form einer kleinen Übung deutlich machen. Nimm dir ein Spielzeug oder Leckerli, das eigentlich für deinen Hund gedacht war, und beanspruche es für dich. Verteidige diesen Besitz und lass ihn dir nicht von deinem Vierbeiner streitig machen. Wichtig bei dieser Übung ist: konsequent bleiben! Lass das Objekt der Begierde nach der Übung verschwinden, sodass es nicht doch noch in die falschen Pfoten gerät. ABER grobe Strafen oder Korrekturen sind keinesfalls notwendig. Denn mit viel Ruhe, Geduld und notwender Konsequenz erreicht man die Ziele viel besser!

3. Tipp: Lerne deinen Hund kennen.

Klingt logisch, ist aber so wichtig, dass wir es hier nochmal erwähnen wollen. Beschäftige dich damit, was dein Hund am liebsten mag und nutze seine Vorlieben für Belohnungen. Dazu gehört auch, dass du seine Eigenheiten akzeptierst und ihm nichts aufzwingst, was er nicht mag oder wovor er vielleicht sogar Angst hat.

4. Tipp: Mache den Hund zum Familienmitglied.

Ist dein Hund in deinem Leben integriert? Sobald du ihn als lästig oder störend empfindest, spürt er das und wir sich zurückziehen. Verbringe mit Freude Zeit mit ihm und mach es zur „Quality Time“ für dich und ihn. Gerade bei Mehrhundehaltern ist es wichtig auch Zeit mit jedem Hund einzeln zu verbringen. Du wirst den Unterschied merken!

5. Tipp: Verbringe die Zeit richtig mit deinem Hund.

Es geht darum die Zeit mit deinem Hund wirklich auszuschöpfen. Nutze die gemeinsame Zeit um dich nur auf deinen Hund zu konzentrieren. Das Handy ist tabu und auch langweiliges Spazieren sollte nicht zum Standard werden. Beschäftige dich mit deinem Hund und schenke ihm deine Aufmerksamkeit. 

Aber nicht nur während des Alltags ist gemeinsame Zeit wichtig. Unternehme zusammen mit deinem Hund Ausflüge und fahre an neue unbekannte Orte. Neue Eindrücke und Abenteuer stärken die Bindung enorm. Das kann zum Beispiel ein Tag Wandern oder auch einfach nur ein Ausflug zum nächsten See sein.

6. Tipp: Reflektiere dein Verhalten.

Wechsel doch mal die Perspektive und schaue auf dich und dein Verhalten und nicht auf das deines Hundes. Bist du manchmal schlecht gelaunt und lässt es deinen Hund spüren? Nur wenn du selbst ausgeglichen und authentisch bei der Sache bist, merkt dein Hund das und wird dir sein Vertrauen schenken.

7. Tipp: Beschäftige dich mit deinem Vierbeiner.

Wichtig ist hier nicht das wann, wie oft und wie lange, sondern das wie. Es hat sich bewährt, dem Hund mit einer Aufgabe zu vertrauen, ähnlich wie es ein Hobby bei uns Menschen macht. Dafür eignet sich eine bestimmte Aufgabe, welche deinem Hund besonders gut liegt. Das kann zum Beispiel Sucharbeit, Tricks oder auch etwas sportliches wie Canicross oder Agility sein. Probiere es aus! Viele Rassehunde wurden auf eine Aufgabe hin gezüchtet. Zeig dein Border Collie zum Beispiel hütetypisches Verhalten kannst du Trainingstunden bei einem erfahrenen Trainer fürs Hüten ausprobieren.

8. Tipp: Kuschelzeit einplanen.

Kontaktkuscheln hilft auch dabei, die Bindung zu stärken. Allerdings nur, wenn es dein Hund generell und situationsabhängig wünscht. Jeder Hund ist unterschiedlich. Viele suchen den Kontakt von sich aus, andere sind widerum zurückhaltender. Lerne deinen Hund kennen und schenke ihm auch Kontakt zu dir. 

9. Tipp: Du bist der Beschützer, nicht umgekehrt.

Vorausschauend sein ist beim Training im Freien oder dem Spaziergang unerlässlich. Nimm die Umwelt aufmerksam wahr und erkenne mögliche Gefahren oder Konfliktsituationen noch vor dem Hund. Mit deiner Reaktion darauf zeigst du deinem Hund, dass du ihn beschützt und er dir vertrauen kann. Höre auf dein Gefühl. Hast du zum Beispiel das Gefühl, dass dein Hund einen anderen Hund zu aufdringlich findet und sich im Spiel unwohl fühlt, dann ergreife unbedingt die Initiative und nehme deinen Hund aus der Situation. Wichtig ist es ruhig zu bleiben und deinem Hund damit auch Sicherheit zu geben.

Übernimmt dein Hund gerne mal das Kommando und ist eher der Typ des Draufgängers, solltest du auf der anderen Seite deinem Hund auch zeigen, das dies nicht sein Job ist und es gar nicht erst zu Konflikten kommen lassen.

Häufige Fragen zur Hund-Mensch-Bindung bzw. -Beziehung

Was ist der Unterschied zwischen Beziehung und Bindung zum Hund?

Ohne Beziehung, keine Bindung. Eine gute Beziehung ist die Voraussetzung für den Bindungsaufbau. Allerdings dürfen diese beiden Begriffe nicht synonym betrachtet werden. Eine Beziehung hat der Hund nämlich mit allen Menschen und Tieren in seiner Umwelt, egal ob es zu körperlichem Kontakt kommt oder der Hund die Anwesenheit nur wahrnimmt.

Unter Bindung wird vor allem die „emotionale“ Verbindung zwischen Mensch und Hund verstanden, die auf einem Vertrauensverhältnis beruht.

Wann wird aus einer Beziehung Bindung?

Nur weil du Hundebesitzer bist, bist du nicht automatisch die wichtigste Bezugsperson für deinen Hund. Um eine starke Bindung aufzubauen muss der Hundebesitzer für den Hund wichtig sein. Und das geht über das regelmäßige Auffüllen des Futternapfes weit hinaus.

Ohne Sicherheitsgefühl und Wohlbefinden beim Hund wird es dir nicht gelingen, die Bindung zu ihm aufzubauen bzw. zu kräftigen. Dieses Sicherheitsgefühl kommt auch durch das Aufzeigen von Grenzen. Mache ihm klar, was er darf und was nicht und sei dabei konsequent. Aber vor allem habe auch Spaß mit deinem Hund und lerne seine Persönlichkeit kennen. 

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Mit dem richtigen Spielen die Motivation steigern

Seien wir mal ehrlich, ohne ein wenig Motivation funktioniert auch bei uns Menschen das Lernen nicht sonderlich gut. Den Hund also eine gewisse Motivationsgrundlage zu geben ist bekanntlich einer der Schlüssel eines erfolgreichen Hundetrainings. Gerade bei Übungen, die viel Genauigkeit vom Hund abverlangen funktioniert ohne Fokus und Motivation wenig.  

Als Mittel eignen sich bekanntlich hauptsächlich Spielzeug oder Futter. Meistens ist die Wahl zwischen diesen beiden Varianten einfach nur Geschmackssache von Hund und Besitzer. Oft eignet sich aber beispielsweise das Spielzeug noch besser für eine Belohnung. Bei vielen Hunden kann man mit Spielzeug noch effektiver und freudiger trainieren. Über den Einsatz eines Spielzeugs zur Steigerung der Motivation möchten wir deshalb heute ein paar Übungen zur Inspiration mitgeben. Danach möchten wir auch unbedingt noch mitgeben, welche Fehler beim Spielen oft passieren. 

Warum ist Spielen mit dem Hund so wichtig? 

Es bringt total viel Spaß für Hund UND Mensch. Es stärkt die Bindung zwischen dir und deinem Liebling. Gerade von Natur aus sehr triebige Hunde kann man besser mit Spielzeug motivieren, was perfekt für das Training ist. Besonders im Hundesport wie Obedience oder Agility, die viel Detailarbeit oder Schnelligkeit benötigen eignet sich Spielzeug besonders. Macht man es richtig, wird sich der Hund immer auf die Belohnung freuen und gerne mit dir spielen. Eine optimale Basis für eine Trainingssituation.  

Wie kann ich die Motivation meines Hundes durch Spielen steigern? 

Um das gemeinsame Spielen zu üben haben wir ein paar Übungsideen zur Verbesserung des Spieltriebes und der Motivation zusammengefasst. 

Zergeln 

Das Zergeln versteht man das gemeinsame Ziehen mit dem Hund an einem Spielzeug. Es ist perfekt geeignet um den Hund zu belohnen. Und nein, wir machen den Hund damit nicht verrückt oder sogar aggressiv. Richtig geübt, wird der Hund gerne mit dir zergeln und dabei geht es nicht um den Kampf der Macht, sondern viel mehr um den Spaß am gemeinsamen Spielen mit dem Besitzer. 

Falls dein Hund nicht gerne zergelt, kann auch dies antrainiert werden. Am wichtigsten ist die Wahl des Spielzeuges, es sollte beliebt bei deinem Hund sein. Probiere verschiedene Materialien (Fleece, Tau, Fell, etc.) aus.  

Multitoy Games 

Auch Spielen sollte mit Ablenkung geübt werden. Um die volle Motivation und Fokus des Hundes zu erhalten können zwei gleiche Spielzeuge eingesetzt werden. Ein Spielzeug liegt auf dem Boden und mit dem anderen animiert man den Hund zum Zergeln. Nacheinander werden nun die Spielzeuge abgewechselt. Der Hund sollte immer das Spielzeug wählen, auf dem gerade der Fokus liegt und welches wir in der Hand haben. So trainieren wir den Fokus während des Spielens. 

Tote Beute 

Das Platzieren eines Spielzeugs kann für eine Belohnung am Ende einer Übung sehr hilfreich sein. Beispielsweise übt man die Distanzarbeit und möchte den Hund an Ort und Stelle direkt belohnen. Hier kann ein Spielzeug neben ihm plaziert werden, welches nach der Übung mit einem Auflösekommando zur Belohnung geholt werden darf. 

Schicken 

Auch das Schicken zu einem Spielzeug kann für ein Training nützlich sein. Beispielsweise möchte man im Agility das Abarbeiten eines Gerätes auf Distanz üben. Das Spielzeug kann so nach dem Gerät platziert werden und auch mit einem Auflösekommando geholt werden. Wichtig ist hier, dass der Hund bereits gerne mit dem Spielzeug zu euch kommt und nicht alleine damit verwindet.  

Zusätzlich kann man gerade bei sehr hochtriebigen Hund beim Schicken zum Spielzeug etwas Spannung einbauen und bringt so nochmal eine extra Portion Spaß mit hinein. Das ganze funktioniert so: Du hockstt dich neben den Hund und haltest ihn fest. Er sollte hier keine negative Verknüpfung mit dem Anfassen verbinden, im Gegenteil das Anfassen sollte vorher noch positiv konditioniert werden. Dann wirfst du das Spielzeug und “feuerst” den Hund etwas an, aber hältst ihn noch fest. Mit einem Auflösekommando lässt du ihn los. Du wirst sicherlich einen Unterschied merken, er wird mit etwas mehr Spannung deutlich motivierter sein und mehr Spaß haben. Wichtig ist dennoch, hier den Druck anzupassen, nicht jeder Hund mag das.  

Wettrennen 

Beim Wettrennen kann man das zuvor gelernte Schicken perfekt nutzen. Man hält den Hund wieder neben sich und baut etwas Spannung auf. Mit dem Auflösekommando rennt ihr aber beide los und veranstaltet ein kleines Wettrennen um das Spielzeug. 

Fangen 

Auch das Fangen ist ein kleines aber spaßiges Spiel. Man braucht ein größeres Hindernis, wie z.B. eine Mauer oder einen Tunnel oder ein Fußballtor auf einem Spielplatz. Sobald der Hund unaufmerksam ist geht ihr unbemerkt auf die andere Seite des Hindernisses und holt das Spielzeug aus der Tasche. Im Optimalfall möchte der Hund jetzt das Spielzeug haben und rennt um das Hindernis auf euch zu. Ihr könnte den spaß etwas steigern, indem ihr ein Fangspiel daraus macht und du das Hindernis nutzt, damit der Hund nicht direkt an das Spielzeug kommt. Probiert es aus, ihr werdet merken wie viel Spaß nicht nur der Hund sondern auch du selbst dabei hast! 

Was kann ich beim Spielen falsch machen? 

Im ersten Moment mag es mit einem spielfreudigen Hund nicht schwierig erscheinen, trotzdem gibt es viele Fehler, die man beim Spielen mit dem Hund machen kann. Hier möchten wir euch sechs Faustregeln auflisten, um diese zu vermeiden. 

Unbeherztes Spielen 

Sei zu 100% dabei. Bist du nur halb dabei – glaub mir dein Hund merkt das! Die Folge davon? Er wird zögerlicher und hat immer weniger Spaß. Mache dich zum Affen. Renne hin und her, feuere ihn an. Das Spiel mit deinem Hund ist dynamisch und voller Bewegung, also sei du es auch. Es ist egal, ob andere schauen. Es ist egal, was gerade drum herum passiert. Habe einfach Spaß mit deinem Hund! 

Ungeeignete Spielzeuge 

Harte, kleine, kurze Spielzeuge eignen sich weniger. Besser: Weiche, große und lange Spielzeuge. Das Material (Fleece, Tau, Fell, Schaumstoff, Gummi etc. ) kann entscheiden sein, probiere dich hier am besten aus. Auch Zergel die zu kurz sind, sind nicht gut. Der Hund hat weniger „Beißfläche“ und zögert, im schlimmsten Fall beißt er in die Hand und macht eine negative Erfahrung, da der Mensch abprubt stoppt und den Hund vielleicht sogar schimpft. Bei zu kurzen Zergel tendieren wir auch dazu uns über den Hund zu beugen und erzeugen damit unbewusst viel Druck. Das ist für viele Hunde unangenehm.  

Falsches Anbieten des Spielzeugs 

Mach das Spielzeug interessant. Halte es nicht hin wie tote Beute. Zieh es über den Boden, mache kleine Kreise und lass den Hund ein wenig Jagen. Fordere die Geduld deines Hundes aber nicht übermäßig hinausim Vordergrund steht beim Training immer noch die effektive Belohnung. 

Zu viel Druck 

Dies hat jeder individuell einzuschätzen. Viele Hunde mögen es, wenn man stark zieht, motivierende Geräusche macht oder ihn sogar motivierend beim Zergeln anfasst. Andere mögen es nicht und hören deshalb vielleicht sogar auf zu Spielen. Deswegen, immer auf die passende Dosierung von Druck achten. 

Hinausgezögerte Bestätigung 

Zu spät dem Hund das Spielzeug überlassen. Der Hund braucht ein Erfolgserlebnis, also lasse ihn ruhig den Zerrkampf gewinnen. Nicht zu spät, sonst möchte er im schlimmsten Fall gar nicht mehr mit dir spielen. 

Alleine statt gemeinsam 

Zu guter Letzt ein sehr wichtiger Punkt: Zu wenig Spaß am GEMEINSAMEN Spielen. Der Hund hat gelernt, dass es sich nicht lohnt mit mir zu spielen und rennt weg. Er legt sich hin und kaut genüsslich darauf herum oder schleudert es alleine durch die Gegend. Natürlich ist dies auch belohnend für den Hund. Das Ziel ist aber das Zusammenarbeiten und somit auch eine Belohnung an der Besitzer und Hund beide gemeinsam Spaß haben. Der Hund bleibt bei dir und soll gerne mit dir zusammen spielen statt alleine für sich. 

Häufige Fragen aus der Community

Mein Hund spielt nicht gerne, was mache ich jetzt?

Natürlich ist nicht jeder Hund gleich. Nicht jeder Hund hat viel Trieb. Besonders hier eignet sich aber ein guter Aufbau eines motivierenden Spielens. Lass dir Zeit und geh kleine Schritte. Probiere auch mal etwas anderes aus, wenn du gerade mit dem Training nicht weiterkommst. Erwarte nicht zu viel und sei geduldig.

Mein Hund lässt das Spielzeug nicht los, was mache ich?

Ein Aus heißt nicht immer „Ende“, sondern es wird danach gleich oft weiter gespielt, um dem Hund mit dem Kommando “Aus” nicht den Spaß zu nehmen. Hier sollte man auch darauf achten das „Aus“-Kommando richtig aufzubauen, sodass es für den Hund keine negative Assoziation hat. D.h. arbeitet weniger mit Strafen oder Korrekturen, sondern belohnt und formt eher das richtige Verhalten, in diesem Fall das “Aus” geben. Richtig aufgebaut, wird dir der Hund das Spielzeug immer wieder hinhalten und es dir gerne geben und DICH auffordern mit ihm zu spielen. Nicht anders herum.

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Ein einfacher Weg „Platz“ zu machen

Platz beim Hund, Border Collie Lennox führt Kommando Platz aus

Es ist eines der grundlegendsten Kommandos, trotzdem beherrscht es nicht jeder Hund. Warum tun sich so viele Hundebesitzer schwer damit? Die einfache Antwort ist: wie bei jeder Übung gibt es Einiges zu beachten, das man falsch machen kann. Ich möchte dir hier einen Weg zeigen, wie du deinem Hund das „Platz“ mit einer gezielten Übung näher- und beibringen kannst. 

Kennst du das, wenn dein Hund…

  • im Restaurant nicht bei dir bleibt?
  • deinen Besuch belagert, sobald dieser die Wohnung betritt?
  • um dich rumtänzelt, wenn du unterwegs mal ein Gespräch führen willst?
  • in einer fremden Wohnung neugierig durch die Gegend stöbert?
 Wenn ja, dann ist diese kleine Basis-Übung zum Thema „Platz machen“ genau das Richtige für dich! 

Praxis

Voraussetzung für die Übung 

Platz schaffen um Platz zu machen

Damit dein Hund sich voll und ganz auf die Übung konzentrieren kann und genau versteht was du tust und sagst, ist es nötig eine geeignete Übungsumgebung zu schaffen. Am besten startest du die Übung in einer ruhigen Umgebung, die dem Hund vertraut ist, wie z.B. deiner Wohnung oder dem Garten. Achte hier darauf, dass es nicht zu viele Ablenkungen gibt, wie z.B. andere Tiere, Menschen oder unübliche Geräusche.

 

Das „Platz machen“ muss sich lohnen

Übungen die Spaß machen gehen viel leichter von der Hand! Wenn dein Hund etwas Positives mit „Platz machen“ verbindet, dann wird er sich zukünftig mit Freude an den Übungen beteiligen. Und dieses Gefühl bleibt bestehen. Jedes Mal, wenn dein Hund Platz machen soll, soll er mit dem Befehl etwas positives verbinden und gerne auf dich hören. Wie erreichst du das? Ganz einfach! Belohne deinen Hund mit Leckerlis oder Spielzeug, ganz viel Lob und Liebe!

Vorgehensweise

Platz machen Level 1

  1. Belohnung nehmen und vor die Nase halten, führ die Hand nach hinten um deinen Hund zum „Sitz“ zu bewegen
  2. Führe die Hand zum Bauch (nicht nach Vorne) und der Hund macht Platz 
  3. Wenn der Hund liegt sag „Platz“ und gib die Belohnung
  4. Wiederhole die Übung bis sie sitzt

Schritt 1 – Sitz machen

Bringe deinen Hund in die „Sitz“ Position. Wenn dein Hund „Sitz“ schon kann, gibt das Kommando und mache mit Schritt 2 weiter. Wenn dein Hund noch nicht „Sitz“ kann, halte ein Leckerli vor die Nase, so dass dein Hund es sehen kann. Bewege dann deine Hand nach hinten. Der Hund wird automatisch in die „Sitz“ Position gehen. 

Schritt 2 – Platz machen

Führe jetzt deine Hand mit dem Leckerli zum Bauch des Hundes. Achte darauf, dass du die Hand nicht vom Hund wegziehst, sonst steht dieser auf um dem Leckerli zu folgen. Dein Hund wird jetzt in die „Platz“ Position gehen. Sollte das nicht klappen, wiederhole die Übung bis es klappt. 

Schritt 3 – Belohnen

Wenn dein Hund in der richtigen Position liegt, sagst du „Platz“. Jetzt belohnst du deinen Liebling mit dem Leckerli und Lob.

Schritt 4 – Wiederholen der Übung

Wiederhole die Übung bis sie ohne Probleme funktioniert. Versuche jetzt immer weniger deine Hand einzusetzen, sodass der Hund nur noch dein Kommando braucht um „Platz“ zu machen. 

Häufige Fragen aus der Community

Wie löse ich das Kommando auf?

Damit dein Hund nicht einfach so aufspringt, bevor du es willst, etablierst du ein Kommando. Wenn dein Hund noch „Platz“ macht belohne ihn weiter (2-3 mal), bis du ein Zeichen gibst, dass er sich wieder frei bewegen darf. Animiere deinen Hund dazu, falls er liegen bleibt. Fange klein an und zögere das Aufstehen immer weiter heraus. Auch das Belohnen zögerst du Stück für Stück heraus. Löse immer das Kommando auf, bevor es dein Hund macht. So kommt er nicht auf die Idee dies selber zu tun. Steht dein Hund auf, bevor du das Kommando gibst, wiederhole die Übung und löse sie richtig auf. 

Tipp aus der Community

Die „hier ist dein Platz“ – Decke:
Nachdem dein Hund das Kommando „Platz“ beherrscht kann man ihn zusätzlich an eine bestimmte Decke, als „hier ist dein Platz“ – Decke gewöhnen. Beim zukünftigen „Platz“ Training sollte also immer zusätzlich darauf geachtet werden, dass das Kommando auf der Decke ausgeführt wird, dein Hund sich also auf die Decke legt und dort zur Ruhe kommt. Sobald dein Hund an die Decke und das dazugehörige zur Ruhe kommen und Platz machen gewöhnt ist kann diese dir viele Alltagssituationen erleichtern! Zum Beispiel kannst du die Decke mit zu Freunden nehmen. Bei längeren Auto-, Bus- und Bahnfahrten kann sie auch zum Einsatz kommen. Allgemein: überall wo dein Liebling möglicherweise warten muss.

Wie kann ich die Übung steigern?

Zur Steigerung der Schwierigkeit fange damit an, die Übung an ungewohnten Orten durchzuführen. Klappt das folgt die nächste Stufe. Versuche deinen Hund aus immer größerer Entfernung abzulegen. Hier ist es wichtig ihn immer kräftig zu loben, wenn das klappt. Bist du in einer sicheren Umgebung, kannst du versuchen langsam außer Sicht zu gehen. Damit der Hund nicht aufspringt, wenn er dich sieht, solltest du immer wieder zurück gehen und das Kommando auflösen, wenn du direkt beim Hund stehst. 

Wie oft muss ich die Übung wiederholen?

Das hängt ganz von deinem Hund ab. Wichtig ist, dass du deinen Hund nicht zwingst. Dein Hund sollte Spaß an der Übung haben und sich darauf freuen mit dir Zeit zu verbringen. Mach immer wieder kleinere Übungseinheiten und feier auch kleine Erfolge mit deinem Hund zusammen. So werdet ihr schnell Fortschritte machen. 

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Die Grundlage eines fokussierten Hundes im Training

Lennox
Erfolgreiches Hundetraining basiert auf einer gewissen Aufmerksamkeit des Hundes. Wenn ein Hund unaufmerksam ist, lernt er um einiges langsamer oder im schlimmsten Fall sogar gar nichts. Der Besitzer neigt dann oft dazu den Hund zu etwas zu drängen, obwohl der Fokus des Hundes gerade ganz wo anders liegt. Das mag manchmal funktionieren, hat aber oft auch negative Folgen: die Bindung zwischen Hund und Mensch leidet. Ein gezwungenes Training macht weder dem Hund noch dem Besitzer Spaß. Viel effektiver ist es demnach, dem Hund beizubringen dir den Fokus zu schenken und gleichzeitig Spaß mit dir beim Training zu haben. Ein fokussierter Hund ist um einiges einfacher und schneller zu trainieren und die Bindung wird durch ein positives Training gestärkt. 
 
Besonders für Hundesportarten wie Obedience oder die generelle Fußarbeit für die Begleithundeprüfung wird ein guter Fokus beim Hund gebraucht. Für diese Bereiche ist viel Detailarbeit notwendig, deswegen kommt man mit einem unaufmerksamen Hund hier noch schwieriger zum Ziel. 

Um den Fokus zu trainieren, gibt es zahlreiche Übungen. Doch wir wollen ganz von vorne anfangen und erstmal erklären, worum es genau beim Fokus überhaupt geht. Am Schluss des Beitrags geben wir Antworten zu den wichtigsten Fragen. Wenn du alles soweit verinnerlicht hast, kannst du direkt mit der Basisübung loslegen.

Der Beitrag richtet sich in erster Linie an Anfänger, aber auch als erfahrener Hundetrainer wirst du sicherlich die ein oder andere Neuigkeit erfahren.

Wie kann man einen guten Fokus erkennen?

Der Fokus ist nichts anderes als der Schwerpunkt des Interesses. In unserem Fall, dass der Hund sich vor allem nicht durch äußere Einflüsse ablenken lässt und im Training zu 100% bei dir und der Übung ist.
Einen perfekten Fokus erkennt man daran, dass der Hund beispielsweise bei der Fußarbeit immer versucht Blickkontakt zu halten und sich selbst durch vorbeilaufende Menschen oder Hunde nicht ablenken lässt.

Praxis

Voraussetzungen für die Übung

Du solltest diese Übung niemals unter Zeitdruck durchführen. Es ist viel Geduld und Konzentration erforderlich, um den Fokus deines Hundes zu trainieren. Wichtig ist auch, dass du während der Übung nicht redest. Der Blickkontakt muss freiwillig erfolgen.
 

Benötigte Dinge für die Übung

Es werden lediglich ein beliebte Belohnung wie z.B. viele Leckerlis oder ein Spielzeug benötigt. Zum schnellen Bestätigen eignen sich bei dieser Übung besonders kleine Leckerlis sehr gut.
 

Vorgehensweise

Fokus Basisübung
 
  1. Den Hund an die Leine nehmen, auf die Leine stellen und viele Leckerlis in beide Hände nehmen.
  2. Warte bis dein Hund dir, ohne das du etwas sagst oder dich bewegst, in die Augen schaut.
  3. Bei Blickkontakt sofort den Hund belohnen.
  4. Wiederhole die Übung bis sie sitzt. Dann kannst du das Training steigern (Dauer des Blickkontaktes, Ablenkung).

Schritt 1 – Hund an der Leine und mit Leckerlis bewaffnen

Nimm deinen Hund an die Leine und stelle dich auf die Leine, damit er sich nicht von dir wegbewegen kann. Nehme viele Leckerlis in beide Hände.

Schritt 2 – Auf Blickkontakt warten

Warte ab, bis der Hund von sich aus Blickkontakt mit dir aufnimmt. Es ist wichtig, dass du nichts sagst oder ihm signalisierst, dass er zu dir schauen soll. Deine Geduld ist gefragt! Auch sollte er dir in die Augen schauen und nicht auf die Hände.

Schritt 3 – Bei Blickkontakt sofort belohnen

Sobald er dich anblickt, muss er sofort dafür belohnt werden. Das heißt für dich: Sei aufmerksam und halte das Leckerli bereit. Bei dieser Übung ist das Timing essenziell. Wir wollen schließlich, dass dein Hund die Belohnung mit dem Blickkontakt zu dir assoziiert. Variiere die Belohung aus den jeweiligen Händen ab, damit dein Hund nicht lernt auf eine bestimmte Hand zu schauen.

Schritt 4 – Üben, üben, üben

Wiederhole die Übung mehrmals hintereinander und baue sie in verschiedenen Situationen im Alltag ein (z.B. beim Gassi, im Garten, etc.). Wenn sie gut funktioniert, kannst du die Schwierigkeit steigern. Wie du dies tun kannst, beantworten wir unten.

Häufige Fragen zum Fokus

Sage ich etwas?

Im ersten Schritt geht es darum den Hund überhaupt beizubringen um was es geht, nämlich den Blickkontakt. Später kann gerne ein Kommando wie „Schau“ eingeführt werden. Dennoch wichtig ist es auch, die Übung ohne Kommando zu testen, damit der Hund bereits freiwillig Kontakt zu dir sucht.

Warum den freiwilligen Blickkontakt belohnen?

Damit dein Hund dir freiwillig seine Aufmerksamkeit schenkt, ist es wichtig, ihm beizubringen, dass es sich lohnt dich anzuschauen. Wenn du ihn regelmäßig eine Belohnung dafür gibst, dass er dich aufmerksam anschaut, dann merkt sich dein Liebling das. Du wirst sehen, dass er zukünftig den Blick zu dir sucht und sich eure Bindung stärkt.

War die Übung schon alles? Wie steigere ich die Schwierigkeit?

Die Schwierigkeit kannst du steigern, indem du die Dauer des Blickkontaktes verlängerst. Belohne den Hund nur, wenn er den Blickkontakt auch hält und voll bei dir ist. Führe die Übung an verschiedenen Orten durch, z.B. im Garten, im Park, auf dem Gehweg, etc. Klappt es auch dort, kannst du weitere Ablenkungen einbauen. Z.B. bewege deine Arme und Beine, strecke deine Hand mit den Leckerlis rechts vom Körper weg oder laufe ein paar Schritte seitlich. Auch die Position des Hundes sollte variiert werden, nehme den Hund z.B. links oder rechts neben dich.

Tipp aus der Community

Die Übung sollte beim Gassi gehen beidseitig ausgeführt werden
Dies ist vor allem wichtig bei Hunden, die anfälliger dafür sind nicht mehr aus dem Arbeitsmodus herauszufinden. Die Übung sollte am Ende nicht nur auf Kommando ausgeführt werden, sondern dein Liebling sollte freiwillig neben dir herlaufen wollen. Andernfalls kann es passieren, dass dein Hund beim Spazieren nur noch auf einer Seite, wie ein Soldat, nebenher marschiert.

Was soll ich tun, wenn ich den Fokus meines Hundes verliere?

Ist der Hund unaufmerksam und hat Schwierigkeiten dabei den Fokus zu halten, ist die Ablenkung noch zu groß und die Übung sollte erst vereinfacht werden. Startte mit der Übung an einem Ort, bei dem du dir wirklich sicher bist, dass keine Ablenkung vorhanden ist (z.B. zuhause im Wohnzimmer). 

Wie bekomme ich mehr Aufmerksamkeit beim Spaziergang?

Die Hundetrainerin Corinna Lenz erklärt in ihrem Blog, wie dir dein Hund mehr Aufmerksamkeit beim Gassi gehen schenkt. Es ist vor allem wichtig, dass du die gemeinsame Zeit spannend und abwechslungsreich gestaltest und dich mit deinem Hund beschäftigst. Das Smartphone hat dabei Sendepause 😉

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Mit positivem Anfassen zur stärkeren Bindung

Beitragsbild zum Thema Richtiges Anfassen beim Hund

Du fragst dich was du beim Anfassen deines Hundes falsch machen kannst? So einiges! Das Thema mag für viele auf den ersten Blick nicht allzu kompliziert erscheinen, dennoch kann man etwas dazu lernen. Beim Anfassen sollte man vor allem darauf achten eine positive Bindung mit dem Hund aufzubauen. Einige Hunde werden manchmal durch unbedachte Handlungen ihrer Besitzer abgeschreckt. Zum Beispiel beim Heben in den Kofferraum, wenn alles unter Zeitdruck mal schnell gehen muss oder das Packen des Halsbandes wenn plötzlich ein Radfahrer von hinten angeschossen kommt. Andere Hunde wollen sogar von Natur aus eher nicht so gerne angefasst werden, was einen Besuch beim Tierarzt schwierig gestalten könnte. Es kann verschiedenste Gründe haben, warum ein Hund sich nicht gerne berühren lässt. 

Im Folgenden haben wir einen Beitrag mit einer kleinen Übung zum Nachmachen für die positive Verknüpfung des Anfassens beim Hund vorbereitet.

Wir finden das Thema positives Anfassen im Alltag und auch im Hundetraining sehr wichtig. Bei folgenden Situationen kann der Hund oftmals negative Erfahrungen machen, die durch ein gezieltes Training vermieden werden:

  • Halsband anziehen
  • Heben in den Kofferraum
  • Treppen hochtragen (z.B. bei Welpen)
  • Beim Tierarzt
  • Fremde Menschen in der Stadt
  • Beim Hundesport (Positionierung am Start, Belohnung, Heben auf Geräte, Chipkontrolle)
Ein gezieltes Training stärkt also nicht nur die Bindung zu deinem Hund, sondern ist auch im Alltag und im Hundesport nützlich.
 
Das Ziel der Übung ist:
  • dein Hund soll sich nicht von dir weglehnen, deiner Hand ausweichen oder sogar flüchten, wenn du ihn anfassen willst oder ihn am Halsband festhälst
  • Berührungen sollen zukünftig nur als positiv empfunden werden, der Hund soll lernen, dass es sich lohnt
  • die Übung hilft nicht nur beim reinen Anfassen, sondern auch beim Anziehen des Geschirrs oder direkten Griffen ins Fell, die manchmal unvermeidbar sind

Warum sollte ich das positive Anfassen meines Hundes gezielt üben?

Es geht weniger um das richtige Anfassen, als darum, eine positive Verknüpfung mit z.B. der Hand für Hund aufzubauen. Unser Ziel ist es, dass dem Hund, immer wenn du ihn anfasst, vermittelt wird:

  • es ist nichts Schlimmes von Menschen angefasst zu werden
    (anfänglich nur von der Bezugsperson, später auch von Fremden) 
  • es ist sogar super toll, weil man dafür belohnt wird
Gezielte und kontinuierliche Übungen sind wichtig!
Oftmals können wir beobachten, dass Hundebesitzer in hektischen oder stressigen Situationen schnell ans Halsband ihres Hundes greifen um ihn anzuleinen oder festzuhalten.
Einige Hunde haben also schon Situationen erlebt in denen keine positive Verknüpfung mit den Griff ans Halsband aufgebaut wurde. Sondern genau das Gegenteil. Eine mögliche interessante Situation wurde deinem Hund durch den schnellen und möglicherweise etwas festeren Griff verwehrt.
 
Durch wiederholte Szenarien kann das Anfassen irgendwann als Unangenehm empfunden werden und eine Abneigung gegen eure Berührung wird entwickelt. Um dies vorzubeugen möchten wir gerne eine kleine Übung zur Konditionierung des positiven Anfassens mit euch teilen, die wir auch mit unseren beiden Lieblingen Lennox & Liv trainieren.

Mein Hund weicht vor meiner Hand zurück, was soll ich tun?

Oftmals weichen Hunde vor der Hand ihres Besitzers zurück, dies kann der Fall sein, wenn ..

  • ein junger Hund noch nicht an häufige Berührungen gewöhnt ist
  • ein Hund den Besitzer gewechselt hat und noch keine starke Bindung zu seinem neuen Besitzer aufbauen konnte
  • dem Hund mehrfach, meist unabsichtlich, falsche Signale beim Berühren vermittelt wurden

Wenn du und dein Hund aktuell ein paar Probleme beim Thema Anfassen habt könnt ihr euch gerne die nachfolgende Übung ansehen und damit trainieren. Bei bereits negativ Erfahrungen, sollte dennoch sehr kleinschrittig vorgegangen werden. Aber auch für diejenigen unter euch, deren Hunde sich problemlos anfassen lassen, könnte dieser Beitrag und die Übung interessant sein. Das Thema richtiges Anfassen im Zusammenhang mit dem Aufbau einer positiven Bindung zu deinem Hund ist zu jeder Zeit präsent und sollte immer wieder geübt werden. 

Praxis

Voraussetzungen für die Übung

Übung mit kontinuierlicher Steigerung
Da es sich bei der Übung zum Thema Anfassen um eine klassische Konditionierung handelt, sollte man das Thema der Generalisierung im Hundetraining immer im Hinterkopf behalten.

  • Zunächst sollte die Übung also in einer gewohnten Umgebung ohne Ablenkung durchgeführt werden
  • Das Ziel ist aber, das der Hund das Gelernte im Alltag an verschiedenen Orten, in verschiedenen Kontexten und auch mit Ablenkung umsetzen kann. Der Schwierigkeitsgrad der Übung sollte also kontinuierlich, nach angemessener Zeit, erhöht werden

Benötigte Dinge für die Übung

Für die Übung brauchen du und dein Hund nur ein paar beliebte und kleine Leckerlies, die sich zur schnellen Belohnung eignen. 

Vorgehensweise

Übung zur Konditionierung des positiven Anfassens beim Hund

  1. Knie dich vor deinen Hund und nehme einige Leckerlis in die Hand
  2. Fasse mit der einen Hand ans Halsband oder die Seite deines Hundes
  3. Belohne zur gleichen Zeit deinen Hund mit der anderen Hand, während du ihn weiter anfasst
  4. Wiederhole diese Übung 10-15 Mal 

Schritt 1 – Positionierung und Leckerlis in die Hand nehmen

Knie oder setze dich vor deinen Hund und nehme eine Handvoll Leckerlis in eine Hand.

Schritt 2 – Anfassen 

Nun kommt es zur eigentlichen Konditionierung. Du fasst den Hund nun an, z.B. am Halsband oder an der Seite. Wo du ihn anfassen kannst, ist individuell zu betrachten. Einige Hunde sollte man zunächst nur mit einer Hand an der Seite berühren oder den Karabiner an der Leine. Für andere ist ein Griff ans Halsband oder direkt an die Seite des Halses kein Problem. Fangt hier lieber an einer neutraleren Stelle an und tastet euch dann schrittweise voran. Zum Beispiel von der Hand an der Seite zur Hand am Hals.

Schritt 3 – Belohnen mit zeitgleichem Anfassen

Sobald du deinen Hund anfasst, belohne ihn zeitgleich mit einem Leckerli aus der anderen Hand. Es darf keine zeitliche Verzögerung geben, sobald du den Hund berührst, sollte er im gleichen Moment ein Leckerli mit der anderen Hand erhalten. 

Im Optimalfall hältst du die Hand auch auf der Stelle, falls dies aber für den Hund noch zu unangenehm ist steigere die Dauer des Anfassens nicht zu schnell.

Schritt 4 – Wiederholung und Steigerung der Übung

Die Übung sollte nun 10-15 Mal am Stück und bis zu 3 Mal am Tag wiederholt werden. Zur Steigerung der Schwierigkeit und damit keine Langeweile für den Hund aufkommen sollte die Übung nun Schritt für Schritt an verschiedenen Orten, zunächst zuhause und dann draußen, trainiert werden. Beim Thema klassische Konditionierung ist eine kontinuierliche Wiederholung der Übung in wechselnder Umgebung also der Weg zum Erfolg.

Wichtig: Vergesse die Übung auch nicht bei alltäglichen Sitationen wie dem Anlegen des Halsbandes oder der Leine. Auch hier sollte eine positive Verknüpfung eingebaut werden.

Häufige Fragen zur Übung

Sage ich etwas zu meinem Hund?

Diese Übung erfordert kein Kommando und keine Worte, der Hund soll sich auf deine Berührung konzentrieren und im Anschluss belohnt werden. Natürlich kannst du ihn auch zusätzlich zum Leckerli verbal loben.

Wie oft sollte man üben?

Die Übung sollte 10-15 Mal am Stück und kann bis zu 3 Mal am Tag wiederholt werden. Hier kommt es darauf an wie wichtig diese Übung aktuell für deinen Hund ist. Wenn dein Hund aktuell deinen Berührungen abgeneigt ist solltest du mehr wert auf die Übung legen, als andere Hundebesitzer.

Wie kann die Schwierigkeit gesteigert werden?

Ruhige Umgebung  Öffentlichkeit
Am Anfang sollte das Training daheim oder in einer gewohnten Umgebung stattfinden. Nachdem die positive Berührung über mehrere Tagen oder sogar Wochen trainiert wurde und der Hund sich deiner Hand schon entgegen lehnt, wenn du ihn berühren willst, kann die Übung auf ein neues Level gehoben werden. In der Öffentlichkeit kann die Übung dann wie bisher durchgeführt werden, es sind nun jedoch zusätzlich ablenkende Faktoren vorhanden.  

Hand auflegen → Griff ans Halsband
Fange, wenn du dir unsicher bist, bei Berührungen an neutralen Stellen an. Eine Berührung an der Seite deines Hundes wirkt ganz anders als ein fester Griff um das Halsband. Hier kann die Schwierigkeitsstufe natürlich auch angehoben werden, sobald die Berührung an einer Stelle gut funktioniert und von deinem Liebling angenommen wurde. Wenn ein bestimmter Körperteil, zum Beispiel der Kopf, ein großes Problem für deinen Hund darstellt und er kaum eine Berührung angenehm findet, versuche dich ganz vorsichtig und schrittweise heranzutasten. 

Intensität des Griffs 
Im Alltag kann es passieren, dass man in stressigen Situationen einmal unabsichtlich etwas fester ans Halsband seines Hundes fasst. Um hier im Vorfeld mit deinem Hund trainieren zu können, damit er keine negative Verknüpfung mit dieser Reaktion verbindet, kann die oben genannte Übung als vorbeugende Maßnahme wirken. Die Intensität des Griffes kann also nach einiger Zeit des Trainierens erhöht werden. 

🐕 Sei beim Training mit deinem Liebling immer positiv und geduldig
🐕 Dein Hund soll dich gerne berühren und von dir berührt werden wollen.

Kann ich meine Hand bei der Übung bewegen?

Ja. Wir schreiben im oberen Text viel über das reine Anfassen. Alle Aussagen beziehen sich aber auch auf das Streicheln, also bewegen der Hand auf dem Fell des Hundes, oder auch auf Griffe ins Fell. Die Übungsbeschreibung kann hier gerne von euch ein wenig abgewandelt werden. 

Alle Hunde sind verschieden und wir möchten euch mit diesem Beitrag lediglich einen kleinen Denkanstoß bieten.

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In 5 Schritten zum sicheren Rückruf deines Hundes

Das Bild zum Beitrag 5 Schritten zum sicheren Rückruf deines Hundes zeigt einen cremefarbenen Golden Retriever während einer Rückruf Kommandos. Er rennt auf die Kamera zu.

Die Wichtigkeit des sicheren Rückrufs bei deinem Hund wird dir wahrscheinlich schon recht früh auffallen. Dein Hund erkundet beim gemeinsamen Spaziergang liebend gerne die Umgebung. Sobald er aber einen Hasen oder einen interessanten Geruch gewittert hat, hast du kaum eine Chance deinen Hund zum Zurückkommen zu bewegen? Dein Liebling rennt öfters zu fremden Personen und Hunden um diese zu begrüßen, ohne auf deine Rückrufe zu achten? Um solchen Situationen entgegenzuwirken sollte der Rückruf von Anfang an geübt werden. Aber auch für erwachsene Hunde ist es nie zu spät mit gezieltem Rückruftraining anzufangen.

Da sich der sichere Rückruf auf fast alle Lebensbereiche positiv auswirkt haben wir im folgenden Beitrag einige Tipps und Tricks, sowie eine Übung vorbereitet, die du daheim mit deinem Hund einfach nachmachen kannst

Warum sollte ich auf den Rückruf bei meinem Hund wertlegen?

Sicherheit

Du gibst dir und deinem Vierbeiner in möglichen kritischen Situationen Sicherheit. Durch fehlende Reaktion deines Hundes beim Rückruf-Versuch könnte er unkontrolliert mit anderen Hunden oder Menschen in Kontakt kommen.

Positive Bindung

Du stärkst die positive Bindung zu deinem Hund durch gemeinsames kontinuierliches und positives Training.
Lernen durch Spaß: Dein Hund kommt zukünftig eigenständig freudig zu dir zurück.

Freiheit & gegenseitiges Vertrauen

Wenn dein Hund zukünftig in jeder erdenklichen Situation zu dir zurückkommt, bedeutet das für dich weniger Stress und für deinen flauschigen Freund ein großes Maß an Freiheit. Vertrauen in allen Lebenslagen danken

Welches Kommando soll ich für den Rückruf benutzen?

Als Kommandowort kann natürlich jedes beliebige Wort verwendet werden. Du musst das Wort aber in kritischen Situationen abrufbereit haben und gezielt reagieren können. Viele Hundebesitzer nutzen: „Komm“, „Hier“, „Zu mir“ oder ähnliche Kommandos. 

Soll es der Name deines Hundes sein, stelle sicher, dass der Name für den Rückruf auch in einer anderen Tonlage gerufen wird. Du solltest dir absolut sicher sein, dass der Hund den Namen beim Rückruf von einer Ansprache im Alltag unterscheiden kann! Bist du dir unsicher, ob du dies zu jeder Zeit und in jeder Situation umsetzen kannst, verwende auf jeden Fall ein festgelegtes Rückrufkommando wie oben.

Entscheidend ist nicht das Kommando, sondern die Art und Weise wie das Kommando ausgewählt und verwendet wird. Folgendes sollte unbedingt beachtet werden.

  • Wenn der Rückruf bereits geübt wurde, aber der Hund nicht sicher darauf reagiert, sollte auf jeden Fall ein NEUES Kommando zum Training gewählt werden.
  • Du solltest dich für EIN Kommando entscheiden, das kontinuierlich angewandt und trainiert wird. Auch sollten keine weiteren Wörter wie der Name davor oder dahinter gerufen werden. Ansonsten wird dein Hund verwirrt. Das ist nicht zielführend.
  • Achte genau darauf nur das gewählte Kommandowort für den sicheren Rückruf EINMAL zu verwenden. Mehrere Ausrufe hintereinander, wie „Komm!“ – „Komm her“ – „Komm jetzt endlich“ – „Komm jetzt endlich her“ sind zu vermeiden, verwirren den Hund und schaden eurem Training!
  • Im Optimalfall rufst du das Kommando immer im gleichen Tonfall. Hunde reagieren schnell auf eine höhere Tonlage. Strenge Tonlagen sollten vermieden werden, da der Rückruf immer positiv für den Hund assoziiert werden soll.
  • Alle Familienmitglieder und Freunde, die Kontakt mit dem Hund haben, müssen das selbe Kommandowort für das gewünschte Ziel verwenden.

Praxis

Voraussetzungen für die Übung

  • Sollten Zweifel bestehen, dass der Hund nicht sofort auf das Kommando reagiert, weil er es noch nicht kennt, wird zuerst ein lockender Laut wie z.B. „los los los“ oder ein Schnalzen eingesetzt. Das finale Rückrufkommando kann erst mit dem Laut ersetzt werden, wenn der Hund zuverlässig in verschiedenen Situationen auf diesen Laut reagiert. 
  • Sei motivierend! Besonders am Anfang, wenn der Hund noch nicht weiß um was es geht, sei freudig und motiviere deinen Hund zu dir zu kommen. Renne in die andere Richtung, rufe den Hund in einem hohen Ton und lobe ihn ausgiebig.
  • Rufe den Hund wirklich nur einmal, sollte er nicht reagieren ist entweder die Ablenkung noch zu groß oder es sollte wie oben erklärt, zuerst ein Laut verwendet werden, da er das Kommando noch nicht kennt.
  • Lasse niemals Fehler zu! Seie dir in der Situation absolut sicher, dass der Hund reagieren wird. Wenn der Hund nicht sofort reagiert, haue dir einmal selbst auf den Kopf und gehe wieder einen Schritt zurück und übe mit weniger Ablenkung an bekannten Orten. Er hat es in dem Moment einfach noch nicht gefestigt.
  • Seie dir absolut sicher, dass die Belohnung, die du verwendest wirklich sehr beliebt bei deinem Hund ist und er sich immer darüber freut. Über verschiedene Belohnungsformen kannst du hier lesen.
  • Bestrafe deinen Hund nicht! Es dürfen keine negativen Verbindungen zum gewählten Kommando entstehen und der Hund darf keine Angst haben oder den Rückruf negativ im Kopf behalten.
  • Bringe Geduld, Spaß, Zeit und Liebe mit zum gemeinsamen Training

Benötigte Dinge für die Übung

  • Richtige Belohnung:  Leckerlies, die dein Hund sehr gerne mag oder ein beliebtes Spielzeug, bei verspielten Hunden
  • Geeigneter Trainingsort: reizarme Umgebung wie z.B. der Garten oder eine Wiese ohne Störfaktoren, wie andere Hunde, fremde Menschen oder laute Umgebungsgeräusche
  • Ein gezieltes Kommando: Es sollte immer nur EIN gezieltes Wort oder Signal als Kommando verwendet werden. Hier beschreiben wir die Wahl des Kommandos.

Vorgehensweise

Übung zum sicheren Rückruf in 5 Schritten

Mit Hilfsperson (unsere Empfehlung):

  1. Bewaffnet euch beide mit den gleichen Leckerlis oder Spielzeuge
  2. Stellt euch circa 4-6 Meter auseinander
  3. Der Erste ruft den Hund und belohnt ihn, ABER erst wenn er bei der Zielperson ist
  4. Der Andere ruft den Hund, wenn er fertig gefressen oder gespielt hat
  5. Wiederholt diese Schritte rund 5-6 mal

Ohne Hilfsperson:

  1. Bewaffne dich mit Leckerlis oder Spielzeug
  2. Leine den Hund an eine längere Leine (mindestens 3 Meter), z.B. eine Schleppleine. Laufe ein paar Schritte hin und her und beachte deinen Hund nicht.
  3. Sobald der Hund nicht mehr aufmerksam auf dich ist, rufe ihn mit dem gewünschten Kommando und belohne ihn sobald er bei dir ist
  4. Wiederhole die Schritte ab Punkt 2 rund 5-6 mal

Schritt 1 – mit Leckerlis oder Spielzeug bewaffnen

Zunächst sollten sich du und deine Hilfsperson mit den gleichen Leckerlis ausrüsten. Das Leckerli sollte für deinen Hund ein besonders schmackhafter Leckerbissen und eine außergewöhnliche Belohnung sein. 

Du kannst natürlich auch anstatt der besonderen Leckerlis das Lieblingsspielzeug deines Hundes verwenden, sollte er Spielzeug lieber mögen. Solltest du eine Hilfsperson haben, verwendet beide das gleiche Spielzeug (in doppelter Ausführung).

Nimm die Belohnung direkt in die Hand, damit sie nicht noch erst aus der Tasche geholt werden muss und du sofort reagieren kannst.

Schritt 2 – Entfernung zum Hund aufbauen

mit Hilfsperson:

Die Entfernung zwischen dir und deiner Hilfsperson sollte für den Anfang nicht allzu groß sein. Stellte euch 4-6 Meter auseinander. Fange also klein an. Erst sobald das Training auf kurze Distanz auch in anderen Umgebungen und mit Ablenkung zuverlässig funktioniert kann man die Distanz erhöhen

ohne Hilfsperson:
Leine deinen Hund an eine Leine mit mindestens 3 Metern Länge. Nehme die Leine am Ende und lasse sie auf den Boden schleifen. Laufe jetzt mit dem Hund ein paar Schritte, er darf sich dabei frei bewegen. 

Schritt 3 – Der Rückruf in Aktion 

Nun zum praktischen Teil, sobald der Hund nicht aufmerksam auf dich ist, rufe den Hund und belohne ihn ausgiebig sobald er bei dir ist (verbal & Leckerli/Spielzeug). Beachte dabei unbedingt die Voraussetzungen für die Übung.

Schritt 4 – Wechselspiel Rückruf

mit Hilfsperson:
Nachdem dein Hund das Leckerli gefressen hat oder fertig gespielt hat, sollte er nun von der anderen Person erneut mit dem gewählten Kommando gerufen und belohnt werden

ohne Hilfsperson:
Sobald er fertig gefressen oder gespielt hat, laufe weiter und beachte ihn nicht mehr.

Schritt 5 – Wiederholung in kurzen Trainingseinheiten

Wiederhole die Schritte ab Punkt 2 circa 5-6 weitere Male. Kleine, tägliche Übungen bringen den Erfolg. Die Übung sollte also nur ein paar Mal wiederholt werden und nicht langweilig werden. Wusstest du, dass ca. 3000-5000 Wiederholungen pro Übung notwendig sind, damit das Signal sitzt? 

Einige Hunde sind aber auch nach zu vielen Wiederholungen nicht gelangweilt. Bei der Variante mit Hilfsperson haben viele das Wechselspiel bereits durchschaut und rennen nach der Belohnung, automatisch zur gegenüberstehenden Person. Falls dieser Fall eintritt, ruft einfach wieder die Person, die am weitesten vom Hund entfernt ist und nicht seine Aufmerksamkeit hat. Sollte dies aber immer öfter der Fall werden, ist es besser die Übung für dieses Mal zu beenden.

➡️ Denke immer daran, dein Hund soll Spaß haben und soll gerne zu dir zurückkommen! Belohne ihn also ausgiebig und halte die Einheiten kurz.

Trainieren mit Ablenkung und an verschiedenen Orten

Wie oft gilt auch hier, mit einer kurzen Trainingseinheit hat es sich nicht erledigt. Der Hund muss das Gelernte erst generalisieren. Das heißt, sobald der Hund das Prinzip des Rückrufs verstanden hat und das Kommando sicher mit der Aktion Herkommen verknüpft hat, kann die Übung an anderen Orten außerhalb des Zuhauses trainiert werden. Wir empfehlen den Rückruf noch nicht direkt in den täglichen Alltag zu integrieren, sondern ihn erst in gezielten Trainingseinheiten zu festigen. Ablenkung wie Geräusche, Hunde, Menschen, Autos oder sogar Wildtiere sollte stets langsam und vorsichtig eingebaut werden. Ist die Ablenkung zu groß und der Hund reagiert nicht sofort, haue dir einmal selbst ordentlich auf den Kopf und gehe wieder einen Schritt zurück. 

Diese Schritt-für-Schritt Anleitung erklärt das Prinzip und den Aufbau des Rückrufs. In weiteren Beiträgen werden wir erklären, wie die Übung gesteigert werden kann und der Rückruf mit Ablenkung trainiert werden kann. 

In unserer kleinen Video-Lerneinheit kannst du sehen, wie wir das oben beschriebene Training mit einer Hilfsperson durchführen. 

🐕 Unsere kleine Liv ist zwar noch ein Welpe, aber lernt sehr schnell! Nach wenigen Tagen waren schon die ersten Erfolge sichtbar.
🐕 Lennox ist beim Thema sicherer Rückruf zwar schon ein „alter Hase“ – jedoch braucht ein sicherer Rückruf auch bei ihm kontinuierliche, spielerische Trainingseinheiten.

Häufige Fragen aus der Community

Viele Hundebesitzer fragen sich …

Mein Hund hört nicht auf meinen Rückruf. Was soll ich tun?

Wir versuchen dir mit unserer Anleitung zu zeigen, wie du mit einem strukturierten und positiven Training den sicheren Rückruf deines treuen Begleiters aufbauen kannst. Hunde sind Lebewesen, die durch Erfolgserlebnisse besonders gut lernen. Es sollte also für deinen tierischen Begleiter attraktiv und erstrebenswert sein, zu dir zurückzukommen, wenn du nach ihm rufst. Hier steht Lernen durch Spaß im Vordergrund. Stelle dir also folgende Fragen, falls dein Hund nicht reagiert.

  • Verwende ich die richtige Belohnung, über die sich mein Hund immer freut? Unter den Voraussetzungen für erfolgreiches Hundetraining haben wir beschrieben, wie du die richtige Belohnungsart für deinen Hund findest. Hat der Hund bereits gelernt, dass Zurückkommen nicht sonderlich lohnenswert ist oder im schlimmsten Fall sogar mit einer Diskussion oder Bestrafung verknüpft wurde, sollte der Rückruf komplett neu aufgebaut werden. 
  • Ist die Ablenkung noch zu groß? Der Rückruf sollte nicht von Beginn an, direkt beim Gassi gehen geübt werden sondern erst in neutraler Umgebung ohne viel Ablenkung. Unter Generalisierung im Hundetraining haben wir beschrieben, wie dies funktioniert.
  • Verwende ich das richtige Kommando? Das Kommando sollte immer gleich lauten, in möglichst gleicher Tonlage gerufen werden und nichts bereits im Training verwendet worden sein. Achte also besonders auf die Ausführung deines Kommandos

Ist das Rückruf Training für meinen Hund geeignet?

JA! Unsere Trainingseinheit bezieht sich nicht nur auf das reine Welpentraining, sondern ist auch gut für ausgewachsene Hunde zu bewältigen. Sollte dein Vierbeiner den Rückruf noch nicht zu 100% beherrschen bist auch du hier richtig.

Wir hoffen wir konnten dir mit unserem Beitrag zeigen, wie wichtig das Thema sicherer Rückruf für einen stresslosen Gassi-Gang und das harmonische Zusammenleben mit deinem Vierbeiner ist.

Das man durch gezieltes Training und ein wenig Geduld problemlos seine gewünschten Ziele erreichen kann und wie man gleichzeitig, durch gemeinsame Zeit, die positive Bindung zu seinem tierischen Freund stärkt.

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Voraussetzungen für erfolgreiches Hundetraining

Lennox & Liv

Ganz klar, ein Hund, der aufs Wort hört, brav die Kommandos befolgt und auch noch Tricks beherrscht, ist der Traum eines jeden Hundebesitzers. Auf dem Weg dorthin gibt es jedoch einige Hürden zu meistern. Bevor du mit dem Training deines Hundes startest, solltest du dir über die Voraussetzungen für erfolgreiches Hundetraining Gedanken machen.

Wir helfen dir Schritt für Schritt dabei, deinen Hund besser zu verstehen, damit ihr ein erfolgreiches Team werdet.

Bevor es an die Praxis geht, stell dir die folgenden Fragen:

  1. Wie erhalte ich die Aufmerksamkeit meines Hundes?
  2. Was mag mein Hund am liebsten?
  3. Wie lernt mein Hund am besten?
  4. Wie belohne ich meinen Hund richtig?

Wie erhalte ich die Aufmerksamkeit meines Hundes?

Ohne Aufmerksamkeit des Hundes kann keine Kommunikation stattfinden. Sie ist also die Voraussetzung für jegliches Hundetraining. Mit den folgenden Punkten kannst du bereits eine gute Basis legen, um die bestmögliche Aufmerksamkeit von deinem Hund zu erhalten.

Bindung aufbauen

Wie auch wir Menschen, ist der Hund sehr sozial und lebt gerne in einer Gemeinschaft. Es ist demnach auch verständlich, dass er seiner Bezugsperson am meisten Aufmerksamkeit schenkt. 

Du fragst dich wie du zur Bezugsperson wirst? Baue eine enge Bindung zu deinem Hund auf. Das ist einfacher gesagt als getan, denkst du? Ja, richtig. Bindung aufzubauen ist ein komplexes Thema und hängt von vielen anderen Faktoren ab. Der erste Schritt ist aber schon getan, wenn du dich in deinen Hund hineinversetzt. Nur wenn er sich bei dir wohlfühlt und dir vertraut, wird es ihm leichtfallen, dir Aufmerksamkeit zu schenken, sei es freiwillig oder antrainiert. Dabei ist es vor allem wichtig, den Hund bei positivem Verhalten, das er während des Trainings zeigt, zu bestärken und ihn nicht zu bestrafen, wenn er unaufmerksam ist. Denn unter Angst oder Druck zu lernen, funktioniert bei Hunden ebenso wenig wie bei uns Menschen. Wenn dein Hund etwas Positives mit dem Lernen mit dir assoziiert, ist das der erste Schritt zu einem erfolgreichen Training. Damit kommen wir auch direkt zum nächsten Punkt.

Sei eine gute Wahl

Sei eine gute Wahl für deinen Hund. Weiß dein Hund, dass sich das Lernen mit dir lohnt wird er es zukünftig auch gerne tun. Du motivierst deinen Hund, indem du die richtige Belohnung verwendest. Die Art der Belohung ist sehr indiviuell und hängt davon ab, was dein Hund am liebsten mag. Weißt du, welche Belohnung die richtige für deinen Hund ist? Perfekt! Nutze dieses Wissen, um es in das Training einzubeziehen. Die beste Belohnung ist aber mit ein wenig Begeisterung deinerseits noch effektiver. Ohne Begeisterung, wirst du ihn selbst mit dem besten Leckerli manchmal nicht dazu motivieren, mit dir zu trainieren. Motiviere ihn also und freue dich mit ihm. Damit kräftigst du nicht nur die Bindung zwischen dir und deinem Hund, sondern schaffst ein glückliches und artgerechtes Hundedasein.

Körpersprache lesen

Die Körpersprache deines Hundes verrät dir viel darüber, ob er sich in dem Moment wohlfühlt und die Übung überhaupt verstanden hat. Selbstverständlich tickt nicht jeder Hund gleich und die Körpersprache ist situationsabhängig zu deuten. Um der Frustration in einer Trainingseinheit keine Chance zu geben, solltest du dir ausreichend Zeit dafür nehmen, die Signale deines Hundes kennenzulernen. Dafür solltest du neben der Körperhaltung, -stellung und -spannung auch auf die Rute, die Ohren, die Augen und das Maul deines Hundes achten. Viele sehr sensible Hunde „knicken“ beispielsweise mit ihrer Körper- und Rutenhaltung schnell ein, wenn sie überfordert sind. Ist dies der Fall, war die Übung noch zu schwer und es sollte ein Schritt zurück gegangen werden.

Klar kommunizieren

Viele begehen bei der Hundeerziehung und dem Hundetraining den Fehler, dass sie die Macht der Kommunikation unterschätzen. Darunter verstehen wir, alles, was dem Hund verbal wissen lässt, was wir gerade von ihm wollen. Dazu zählt die Stimmlage, sowie die richtige Wahl von Signalwörtern, die du dir vor dem Trainingsbeginn überlegen solltest. Wichtig ist es, dass du bei den gewählten Signalwörtern bleibst und nicht weitere Wörter hinzufügt. Bist du beispielsweise ein Mensch der gerne den Namen des Hundes vor jedes Kommando setzt, stelle dir einmal die Frage, ob dies wirklich notwendig ist. 

Auch für das verbale Belohnen sollten immer ähnliche Wörter wie „gut gemacht“ oder „super“ verwendet werden, welche natürlich auch rechtzeitig eingesetzt werden sollten. 

Neigst du dazu auch negative Verstärker und zu viele Abbruch Signale wie „Nein“ zu verwenden, stelle dir auch hier die Frage ob das wirklich zielführend für die Übung ist. Oft verlangen wir etwas von unserem Hund, was er noch gar nicht kennt oder versteht. Das heißt wir sind auch dafür verantwortlich ihm zu zeigen, wie es umzusetzen ist. Es ist nicht ein Fehler des Hundes, wenn er es noch nicht verstanden hat.

Was mag mein Hund am liebsten?

Eine Belohnung muss nicht immer in Form eines Leckerchens gegeben werden. Ist dein Hund sehr verspielt? Liebt er es Beute zu jagen oder ist er sehr verfressen? Nur wenn du deinen Hund kennst, wirst du erfahren, welche Belohnung für ihn am geeignetsten ist. Setze dich also hin und mache dir Gedanken, was dein Hund am liebsten mag. Nutze die Vorlieben deines Lieblings, um sie aktiv in eure Übungseinheiten einzubauen. 

Hier ein paar Ideen für verschiedene Belohungsformen.

Leckerlis

  • Kekse oder Trockenfutter: eignet sich eher für verfressene Hunde, da es schnell langweilig werden kann.
  • Käse oder Wurst: wird im Optimalfall nicht oft eingesetzt und deshalb besonders schmackhaft für den Hund.

Spielzeug

  • Ball: besonders gut geeignet, wenn der Hund gerne hetzt oder rennt (im Optimalfall kann er diesen bereits apportieren)
  • Zergel: beliebte Belohnungsform, wenn der Hund einen starken Beutetrieb hat. Der Vorteil ist, dass man zusammen mit dem Hund spielen kann und das Spielzeug immer griffbereit ist um die Übung fortzusetzen.

Natürlich gibt es unzählige Spielzeuge und Leckerlis die verwendet werden können. Wichtig ist nur, dass dein Hund es wirklich gerne mag.

Wie bereits oben erwähnt (Sie eine gute Wahl), ist Belohnung nicht gleich Belohnung und variiert je nach Situation und Laune deines Hundes. Scheue also nicht davor zurück, deinen Hund ausgiebig und freudig zu belohnen. So lernt er am schnellsten.

Variiere die Belohnungen nicht nur nach aktuellem Bedürfnis, sondern auch nach dem Level der Übung, die absolviert wurde. Hat der Hund eine zeitintensive oder anspruchsvolle Aufgabe erfolgreich beendet, sollte auch die Belohnung entsprechend großzügig ausfallen (siehe Jackpot Belohnung). Oder weiß er gerade nicht was er tun soll, können Sekundärverstärker verwendet werden.

Wie lernt mein Hund am besten?

Damit dein Hund Freude am Training empfindet, solltest du ihn niemals unter- oder überfordern. Um eine Unter- oder Überforderung zu vermeiden, mache dich mit diesen Punkten vertraut:

Frustrationstoleranz erkennen und steigern

Beim Lernen muss der Hund nachdenken was zu tun ist, bei vielen Hunden entsteht in den Denkphasen aber auch schnell Frust, da sie Erfolg haben möchten und eine Belohnung erwarten. Kann dein Hund Frust schlecht aushalten, das heißt hat er eine niedrige Frustrationstoleranz kann sich das Training als schwierig gestalten. 

Doch hier die gute Nachricht: Du kannst die Frustrationsgrenze deines Hundes steigern. Im Idealfall beginnst du schon von klein auf damit.

Wie kannst du dies umsetzen? Beispielsweise fängt es bereits damit an, deinem Hund nicht ständig Aufmerksamkeit zu geben, wenn er sie verlangt, ihn für ein paar Minuten vorm gefüllten Napf warten lassen oder ihn auch mal alleine in einem Raum lassen. Bereits Hundemütter trainieren die Frustrationstoleranz ihrer Welpen, sie lassen ihre Babys immer länger auf die Milch warten und bringen ihnen somit bei geduldig zu sein und sich selbständig den Weg zum Futter zu suchen.

Frustrationstoleranz vs. Impulskontrolle

Beides sind Begriffe, bei denen es darum geht mit Frust oder Impulsen umzugehen und zu lernen diese auszuhalten. Die Basis einer guten Impulskontrolle kann bereits von klein auf trainiert werden und gehört zu den wichtigsten Dingen im Alltag mit deinem Hund. Wir haben verschiedene Übungen für die Impulskontrolle gesammelt, mit denen die Geduld eines Hundes gesteigert werden kann.

Generalisierung im Hundetraining 

Hast du schon mal den Begriff Generalisierung im Zusammenhang mit dem Hundetraining gehört? Nur weil der Hund ein Kommando mit einer Aktion verknüpft hat heißt es noch lange nicht, dass er es zuverlässig gelernt hat. Hunde müssen Gelerntes im heutigen Alltag an verschiedenen Orten, in verschiedenen Kontexten und auch mit Ablenkung umsetzen können. Das erreichst du schrittweise mit Veränderung und Steigerung der Trainingsumstände. Soll heißen, wechsle den Ort, verändere die übliche Trainingszeit und trainiere bei Ablenkungsmöglichkeiten durch Geräusche, Fußgänger, Radfahrer, ander Hunde o.ä.

Klingt einfacher als es ist? Ja, richtig! Es ist enorm wichtig, sich auf seinen Hund individuell einzustellen. Viele Hunde haben mit einem Ortswechsel kein Problem, andere aber schon. Achte auf die Signale und generalisiere für dich nicht zu schnell. Wenn du noch am Anfang stehst, trainiere mit dem Hund in einer Umgebung, die er kennt und in der er sich wohlfühlt. Sorge dafür, dass weder du noch dein vierbeiniger Freund abgelenkt werden. Sobald dein Hund die Übungen in dieser ablenkungsfreien Umgebung gelernt hat, wechsle den Übungsort und steigere so den Schwierigkeitsgrad. Du kannst auch aktiv für Störungen und Ablenkungen sorgen. 

Sollte die Ablenkung oder der Ort bereits zu viel für den Hund sein, haue dir einmal selbst ordentlich auf den Kopf und gehe einen Schritt zurück. Du alleine bist dafür verantwortlich und hast in dem Moment nicht auf deinen Hund geachtet. Nur weil er das Gelernte noch nicht generalisiert hat, ist er nicht schwer von Begriff. Es muss einfach weiter gefestigt werden.

Lernmethoden

Nicht jeder Hund lernt gleich und so haben sich auch im Hundetraining mehrere Lerntechniken etabliert, die alle ihre Vor- und Nachteile haben. Welche Lernmethode für deinen Hund am geeignetsten ist, findest du am besten durch „Learning by Doing“ heraus. 

Locken:

Der Hund wird durch ein Lockmittel (Leckerli oder eine andere Art der Belohnung) dazu gebracht, in die gewünschte Position zu gehen oder das erhoffte Verhalten zu zeigen. Dabei wird das Lockmittel anfänglich in der Hand platziert. Sobald der Hund aber verstanden hat, was er tun soll, ist es wichtig, die Übung ohne Lockmittel zu wiederholen, damit das Lockmittel nicht Teil der Übung wird (siehe dazu den Punkt Generalisierung im Hundetraining).

Das Locken sollte allerdings immer die letzte Wahl im Hundetraining sein. Denn der Hund folgt dabei nur stupide der Hand oder dem Spielzeug und denkt dabei nicht selbst nach, so wie es z.B. beim Shaping der Fall ist.

Formen oder Free Shaping:

Beim Shaping steht nicht das Trainingsziel im Fokus der Übung, sondern der Weg dorthin, der vom Hund eigenständig erarbeitet wird. Das hat den großen Vorteil, dass er von alleine nachdenkt und es wahrscheinlicher ist, dass er die Übung wirklich versteht und sie später auch zuverlässig ausüben wird. Um den Hund am Anfang eigenständig denken zu lassen, um welches Verhalten es gehen soll, werden keine Kommandos verwendet. Das Resultat ist ein Hund der selbständig überlegt, was der nächste Schritt sein könnte und verschiedene Dinge „anbietet“. Jeder Schritt in die richtige Richtung, d.h. das gewünschte Verhalten wird positiv bestärkt. So formt sich das gewünschte Ziel.

Wichtig ist, dass du ihn genaustens beobachtest und schnell handelst, wenn er auch nur ansatzweise das „richtige“ Verhalten für die Übung zeigt. Am besten setzt du einen Sekundärverstärker dafür ein.

Für diese Art des Lernens ist absolute Geduld erforderlich! Auch wenn der Drang, dem Hund auf die Sprünge zu helfen, groß ist, solltest du ihn den Weg zunächst allein finden lassen. Natürlich darfst du ihn unterstützen, wenn dein Hund aufgrund der ausbleibenden Erfolge frustriert wird.

 

Belohnungsarten

Wie schon im Punkt „Was mag mein Hund am liebsten?“ erwähnt, kannst du deinen Hund mit allem belohnen, was ihm eine Freude bereitet. Grundsätzlich lassen sich zwei Arten der Belohnung unterscheiden:

  1. Futterbelohnung: Trockenfutter, Nassfutter, Leckerlies, Kauartikel
  2. Spielbelohnung: Wurfspiele, Zerrspiele, Dummys, Suchspiele (aber bitte verstecke dich niemals vor dem Hund!)

Analysiere das Verhalten deines Hundes und setze die unterschiedlichen Belohnungsarten situationsabhängig ein. So maximierst du den Trainingserfolg und steigerst das Wohlbefinden deines Hundes.

Dauer der Lerneinheiten

Kleine Schritte führen zum Erfolg! Mache kurze Übungseinheiten, mehrmals am Tag. Eine Einheit sollte dabei nicht länger als 5 Minuten dauern. Dazwischen solltest du immer wieder Pausen einlegen, in denen sich der Hund erholen kann oder zum Trinken kommt. 

Tipp: Beende eine Übungseinheit niemals mit einem Misserfolg. Das demotiviert nicht nur den Hund, sondern auch dich. Wenn eine Übung gut geklappt hat, höre lieber auf. So behaltet ihr beiden die Trainingseinheit in schöner Erinnerung und freut euch auf das nächste Mal.

Übung macht den Meister! Was generell ein guter Ratschlag ist, ist auch im Hundetraining angemessen, denn es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Aber genug der Floskeln!

Wusstest du, dass ca. 3000-5000 Wiederholungen pro Übung notwendig sind, damit das Signal sitzt? Dazu zählen die Wiederholungen während dem Training als auch die Umsetzung des Signals im Alltag.

Wir raten dir, Trainingsziele in Teilziele aufzuteilen und diese schriftlich festzuhalten. Freue dich über jeden noch so kleinen Erfolg, um dich und deinen Hund zum Weitermachen zu motivieren.

Wie belohne ich meinen Hund richtig?

Egal für welche Belohnung du dich entscheidest, am Trainingsanfang solltest du den Hund lieber einmal zu oft belohnen, als zu wenig. Das bedeutet, belohne ihn immer dann, wenn er freiwillig das gewünschte Verhalten zeigt. Sobald du dir sicher bist, dass dein Vierbeiner sein Verhalten mit der Belohnung verknüpft hat, kannst du diese langsam absetzen. Belohne ihn nur noch jedes zweite, dritte, vierte, usw. mal, um die Übungseinheit zu generalisieren (siehe Punkt Generalisierung im Hundetraining). Die große Kunst ist es zum Schluss, die Übung mit einem passenden Marker bzw. Signalwort zu verbinden.

Du hast nun schon viel über das Lernen, Lernmethoden und Belohnungsformen gelesen. Jetzt erläutern wir dir noch ein paar Begriffe, die du sicherlich schon gehört hast und die im Hundetraining eine zentrale Rolle spielen.

Positive Verstärker sind jegliche Art an Belohnungen für deinen Hund. Das kann Futter sein, aber auch Spielzeug, Spiel- oder Streicheleinheiten und Aktivitäten in der Natur, wie Baden, Buddeln, Wälzen, u.ä.. Zu positiven Verstärkern gehört natürlich auch das verbale Loben, welches dem Hund die nötigen Signale gibt.

Von Negativen Verstärkern raten wir im Hundetraining ab, da der falsche Einsatz die Bindung zwischen dir und deinem Hund gefährdet. Zudem lernen Hunde mit positiven Verstärkern viel schneller.

Unter Primärverstärker zählt alles, was der Hund instinktiv als Belohnung wahrnimmt. Das können je nach Bedürfnis, das er gerade hat, Futterportionen, Schmuseeinheiten oder das Ausleben seines Jagdinstinktes sein.

Sekundärverstärker oder Keep Going Signale können zur Ankündigung von Belohnungen genutzt werden. Sie werden genutzt, um den Hund zu zeigen, dass er auf dem richtigen Weg zum gewünschten Verhalten ist. So ähnlich wie das „Wärmer“ Signal beim Topfspielen mit Kindern. Als Sekundärverstärker eignen sich Signale, Bewegungen, Geräusche oder andere eindeutige Hinweise, die nur in Verbindung mit einer darauffolgenden Belohnung verwendet werden. So kannst du dem Vierbeiner z.b. bei neuen, schwierigen Übungen oder auch bei einer Übung mit Distanz zeigen, dass er alles richtig gemacht hat.

Die sogenannte Jackpot Belohnung kommt dann zum Einsatz, wenn beim Training eine Art Meilenstein erreicht wird. Zum Beispiel hat der Hund lange dafür gebraucht etwas zu verstehen und endlich macht er es das erste mal richtig. Bei der Jackpot Belohnung sollte man aus dem Häuschen springen und sich so wie noch nie mit dem Hund freuen. Der Hund wird den Unterschied merken und die Wahrscheinlichkeit steigt, dass er das richtige Verhalten direkt wieder zeigt. Wichtig ist, dass der Jackpot nicht „übernutzt“ wird, es sollte immer noch etwas besonderes bleiben.

Natürlich kann nicht immer alles wie am Schnürchen laufen und manchmal machen Hund und Hundehalter Fehler während der Übung. Wenn eine Übungseinheit nicht so verläuft, wie sie sollte, ist es gut, ein Abbruch Signal zu verwenden. Wichtig, ist dass dieses Wort nicht negativ behaftet wird, wie beispielsweise ein „Nein“. Es soll als Mittel eingesetzt wird, um den Hund zu zeigen, dass er noch etwas anderes ausprobieren sollte. Der Hund sollte niemals bestraft werden, denn wir sind dafür verantwortlich ihm zu zeigen, was richtig ist. 

Wichtig! Wenn gerade etwas nicht gut lief, oder der Hund die Übung nicht versteht ist es enorm wichtig mit einem positiven Erlebnis aufzuhören, um den Hund nicht die Freude am Lernen zu nehmen. Beispielsweise kann die Übung nochmal vereinfacht werden oder ein Kommando abgefragt werden, dass er bereits kann. Ganz nach dem Motto: „Höre auf, wenn es am schönsten ist“.

Um die Übung zu beenden und dem Hund klar verständlich zu machen, dass das Training vorbei ist kann ein Ende Signal wie „Fertig“ verwendet werden. Dies eignet sich besonders für sehr motivierte Hunde, die nicht aufhören möchten.

Uff, geschafft! Wenn du bis hierhin gelesen hast, bist du gut auf das Hundetraining vorbereitet. Wir hoffen, wir konnten dir einige Denkanstöße geben, wie du die Übungen mit deinem Hund gestalten kannst, damit ihr beide Spaß am Trainieren habt und verschiedene Ideen erfolgreich umsetzen könnt.

TAUSCHE DICH MIT UNS AUS!

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Wie wäre es noch mit einem Leckerli für dich?

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